Stille Nacht, starkes Bier

Crafbeer Hamburg

Die Hamburger Bier-Masterminds Lars Großkurth und Sascha Bruns stellen die Winterbiere der neuen Brauer-Generation vor

Neun Uhr morgens in der Rindermarkthalle: Sascha Bruns sitzt am Tresen und redet von Mandeln, Dörrobst, Orangenschalen – wenn man es nicht besser wüsste, würde man nicht auf den Gedanken kommen, dass es um Bier geht. Doch er ist der Mastermind hinter den Bieren von Hopper Bräu, die vor wenigen Monaten ihren Ausschank direkt vor dem Mega-Edeka am Millerntor eröffnet haben.

Gemeinsam mit dem „ausgebildeten Trinker“ Lars Großkurth braut Bruns seit Anfang des Jahres Craftbeer. Wie die meisten jungen Brau-Unternehmen bauen sie auf die Vielfalt der Bierstile, die auch im Winter Genuss versprechen, wenn der Durst auf Pils und Helles nachlässt. Ein Winterbier mit Gewürzen wie Orangenschale, Kardamom oder Zimt könne man nach dem Reinheitsgebot zwar nicht als Bier verkaufen, winterliche Aromen von Früchten und Nüssen sind aber auch über den Einsatz bestimmter Malze erzeugbar, sagt Bruns – und über einen ordentlichen Alkoholgehalt.

„Winterbiere sind in der Regel dunkler und stärker“, meint Großkurth und verweist auf die eigenen Kreationen, die es ab Januar 2016 im Verkauf gibt: Der Weizenbock-„Salonsozialist“ ist ein Brecher mit 8,4 Volumenprozent Alkohol, der Dank der Nachvergärung mit Champagnerhefen fein moussierend auf die Zunge trifft. Das pechschwarze Porter „Dunkle Macht“ punktet mit rauchigen Aromen von getorftem Malz, wie man sie von schottischem Whisky kennt. Ein Bier, das getrost zu reifem Käse oder Schokoladendesserts getrunken werden kann.

In eine ähnliche Kerbe schlagen auch die Biere der anderen Hamburger „Crafties“: Das Wildwuchs Brauwerk wirft ein süßliches Imperial Ale mit Aromen von Nelke und Banane ins Rennen, die Kreativbrauerei Kehrwieder bringt einen limitierten, stark alkoholischen Eisbock und bei Ratsherrn trinkt man unter anderem eichenholzgelagertes Winter Ale oder Chocolate Stout mit Kakaobohnen und Vanille. Bei solchen Aussichten darf die nächste Biergarten-Saison ruhig lange auf sich warten lassen.

Text: Benedikt Ernst

Hopper Bräu
Neuer Kamp 31 (St. Pauli)

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