(13.10.) Film, „The Wailing – Die Besessenen“, 3001, 21:30 Uhr

„The Wailing – Die Besessenen“ ist ein Dämonenschocker mit kaum auszuhaltender Spannung und grandiosen Hauptdarstellern. Geniale Geisterbahnfahrt!

 In seinem Heimatdorf Goksung hat Cop Jonggu alles im Griff. Normalerweise. Dann ersticht ein Mann scheinbar grundlos seine Frau, eine andere Dorfbewohnerin verbrennt ihre ganze Familie und erhängt sich. Alle Spuren führen zu einem Japaner, der in einer einsamen Hütte im Wald lebt. Dort scheinen seltsame Rituale vor sich zu gehen. Steht der Fremde etwa mit dem Teufel im Bunde? Während Jong-gu versucht, die Fäden zu entwirren, pirscht sich das Grauen sehr nah heran: Auch Tochter Hyojin verhält sich zunehmend eigenartig …

Dem neuen Film von Na Hongjin („The Chaser“) eilte ein vielversprechender Ruf voraus: Vom blutigsten Film des Festivals war nach Cannes die Rede. Aber keine Angst, so hoch ist der Splatterfaktor auch wieder nicht. Die eigentliche Trumpfkarte des Dämonenschockers ist seine suggestive Atmosphäre, nach wie vor das Fundament jedes gelungenen Horrorstreifens.

Die Spannung ist fast unerträglich

Und Hong-jin weiß den morbiden Charme seiner schmuddeligen Dorfkulisse zu nutzen. Effektvoll platziert er seine Schockmomente im klebrig-feuchten Äther des malerisch verfallenden Provinznests. Die Spannung wird dabei trotz beachtlicher Laufzeit konstant hochgehalten und steigert sich kurz vor dem Finale ins schwer Erträgliche. Danach bleiben so manche Fragen – zum Beispiel, ob das nun alles wirklich logisch war, was man da gerade gesehen und gehört hat. Egal. Nach dem zweieinhalbstündigen Gruselbacchanal hat man überhaupt keine Lust, sich die schöne Geisterbahnfahrt durch kleinliche Plot-Analysen kaputtzumachen.

Zum hohen Unterhaltungsfaktor trägt auch die Spielfreude der beiden Hauptdarsteller Do-Won Kwak und Hwan-hee Kim bei. Nicht zuletzt dank des dynamischen Vater-Tochter-Duos funktioniert „The Wailing“ nicht nur als Genrefilm, sondern auch als garstige Religionssatire. Mit der rauschhaften Inszenierung einer Teufelseintreibung setzt Regisseur Na Hong-jin hier knallige Highlights, die man im westlichen Horrorkino so kaum erlebt.

/ Karin Jirsak / Foto: Alamode

3001 Kino (OmU)
13.10.17, 21:30 Uhr

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13. Oktober 2017
14:04
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