(15.2.) Film, „Die Grundschullehrerin“, Koralle Kino, 17:45 Uhr

Realistisch und glaubwürdig: Diese Geschichte ist ein starkes Schuldrama mit kontrastreichen Charakteren.

Ein intensives Schuldrama mit starker Story und einer furiosen Hauptdarstellerin. So könnte man den neuesten Coup von Regisseurin Hélène Angel beschreiben – und griffe immer noch zu kurz. „Die Grundschullehrerin“ entführt die Zuschauer in den ganz normalen Wahnsinn einer fünften Klasse, nach der in Frankreich der Übergang auf weiterführende Schulen ansteht.

Mittendrin im täglichen Chaos um Matheaufgaben, disziplinarische Verstöße und lernwillige kleine Menschen: Florence (Sara Forestier). Mitte 30, geschiedene Lehrerin, alleinerziehende Mutter, stets mit voller Energie bis spät in den Abend für alle da. Ob Kollegen, Eltern, Schüler – Florence ist Mrs. Überall. Kein Problem, dem sie sich nicht mit Hingabe und großer Leidenschaft widmet. Dabei verliert sie ihren Sohn Denis (Albert Cousi), obwohl dieser ihre Klasse besucht, immer mehr aus dem Blickfeld. Als mit Sacha (Ghillas Bendjoudi) noch ein verhaltensauffälliger Schüler am Unterricht teilnimmt und Mathieu (Vincent Elbaz), der Ex-Freund von Sachas Mutter, in Florences Leben tritt, eskaliert die Situation.

Die aufgeriebene Amazone

„Ich will überhaupt nicht dein Sohn sein! Ich hasse es, dein Sohn zu sein!“, schreit Denis seiner Mutter an einem der vielen Höhepunkte des Films ins Gesicht – was Mitleid für beide Figuren hervorruft. Weil es sich eben um eine typisch französische Produktion handelt. Realistisch, glaubwürdig, nah dran an den Figuren, mit geschickt in Kontrast zu Sara Forestiers „One-Woman-Show“ gruppierten weiteren Charakteren.

Vor allem Denis und Mathieu konfrontieren Florence mit ihren eigenen menschlichen Schwächen. Genau jenen, die sie sich nicht zugestehen will. Die „Heldin des Alltags“ (Zitat von Regisseurin Hélène Angel) muss lernen, dass Intensität pur nicht alles ist. Zum Schluss gönnt das Drehbuch der aufgeriebenen Amazone für das Gute einen Schuss Sozialromantik, ohne in Friede-Freude-Eierkuchen- Stimmung zu verfallen. Fein gemacht!

/ Mirko Schneider / Foto: Alamode Film

Koralle Kino
15.2.18, 17:45 Uhr 

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15. Februar 2018
12:03
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