(15.3.) Theater, Sticky Trace Company: „Leaving“, Lichthof, 20:15 Uhr

Dass Seele und Körper eng verknüpft sind, ist nichts Neues. Doch wie sehen emotionale Zustände eigentlich in einer Choreografie aus?

Jemanden verlassen, Gefühle loslassen, Ereignisse, Lebensphasen hinter sich lassen – immer wieder fordert das Leben diesen emotionalen Kraftakt. Aber wie drücken sich diese körperlich aus? Wie bewegt sich jemand, der zwischen Weitergehen und Loslassen festhängt? In „Leaving“ hat die Sticky Trace Company diese inneren Welten in fließende Bewegungen übersetzt. Dafür haben sie rund drei Jahre lang recherchiert, um anschließend die Ergebnisse in Choreografien zu entwerfen. Es ist der letzte Teil ihrer „Trilogie vom Hiersein“, der die beiden vorhergegangenen Inszenierungen „Participating“ und „Becoming“ inhaltlich abrundet.

Die unterschiedlichen Perspektiven und die ganz eigene Tanz-Ästhetik der Gruppe, haben ihren Ursprung sicherlich auch in den vielfältigen Biografien der Tänzerinnen mit Wurzeln in Ländern aus der ganzen Welt. Neun sind es aktuell und ausschließlich Frauen, die sich in der von Uta Engel gegründeten Sticky Trace Company seit Beginn im Jahre 2009 formieren. „Häufig wird dies als politisches Statement empfunden“, wie Uta Engel sagt, „Aber der Hintergrund ist ein rein künstlerischer gewesen.“ Auf der Bühne ist das auch nicht das Thema. „Hier zeigen einfach Menschen oder Künstler bestimmte Ideen, die emotionale Zustände porträtieren“, erklärt die künstlerische Leiterin, „Das ist überhaupt nicht bewertend.“

Doch seit die Gruppe immer mehr produziert und dadurch in der Öffentlichkeit präsenter ist, häufen sich auch die Fragen danach. Was dazu führte, dass die Company anfing, sich intern zu hinterfragen, wie es zu dieser Zusammensetzung überhaupt gekommen sei und welche Rolle sie dadurch haben. Doch ein Statement formuliert Uta Engel nach wie vor nicht, denn die Choreografin hat ihre eigenen Gründe fernab der genderpolitischen Diskussion: „Ich habe mich in der Zusammenarbeit mit Frauen immer sehr wohlgefühlt, weil die Gespräche, mit denen wir auf eine bestimmte Weise unsere Themen erschließen, dadurch sehr leicht fallen“, erklärt sie, „So ist es ursächlich entstanden und so ist es geblieben.“

/ Hedda Bültmann / Foto: Sticky Trace Company

Lichthof Theater
15.3.18, 20:15 Uhr

Details
15. März 2018
22:16
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