Die Eigendynamik des Internets zeigt sich hier von der schönen Seite. Als Emmi ein Zeitschriften-Abo kündigt, verirrt sich ihre E-Mail aufgrund eines Fehlers in der Adresse in Leos Posteingang. Leo hat zwar keine Ahnung, worum es geht, antwortet ihr dennoch höflich, worauf Emmi ihm wiederum antwortet. Der Beginn einer langen elektronischen Brieffreundschaft , in der die beiden immer mehr sich und ihr Leben offenbaren.
Im Laufe der zig E-Mails entsteht natürlich der Wunsch, sich real und tatsächlich zu treffen. Aber was, wenn es nicht funkt? Bleibt die Freundschaft erhalten oder ist der Zauber verflogen? Das Abwägen zwischen potentieller Liebe und bestehender Freundschaft macht eine Entscheidung fast unmöglich.
Autor Daniel Glattauer verleiht den Figuren einen charmanten Wortwitz und verbannt jeglichen Kitsch, der bei diesem Thema naheliegend wäre. Keine „Romeo und Julia“-Dramatik, sondern eine bodenständige Romanze, bei der es Spaß macht mitzufiebern, egal, ob die beiden zusammenfinden oder auch nicht.
/ HED
Theater das Zimmer
21.9.17, 20 Uhr (Premiere)