Nietzsche, Rilke, Freud. Einer illustren Schar an Geistesgrößen verdrehte Lou Andreas Salomé (1861–1937) den Kopf. Männliche Genies sind für die intellektuelle Schriftstellerin nur Kameraden auf dem Weg zur geistigen Vervollkommnung – bis sie die so lange verschmähte Liebe entdeckt. Salomés Leben fasziniert bis heute. Sie gilt als Heldin der Frauenbewegung und der Einfluss ihres Werkes, vor allem in der Psychoanalyse, ist höchst bedeutsam. Umso schöner, dass das Biopic von Regisseurin Cordula Kablitz-Post ihr ein würdiges Denkmal setzt. Die Rahmenhandlung ist klug und besitzt dramaturgischen Eigenwert, die filmischen Kniffe (Postkartenwelt!) sind geschickt, die Schauspieler stark. Wermutstropfen: die Rezitation der Gedichte. Das können selbst Siebtklässler besser. (MS)
Passage Kino
Mönckebergstraße 17
30.6., 18.15 Uhr
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