Im Test: Grundkiste vom 100/200

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Durch die mehrtägige Marinierzeit ist das Fleisch so zart, dass es auf der Zunge zergeht (Foto: Szene Hamburg)

Im Lockdown light wird besonders die Gastronomie erneut auf die Probe gestellt und antwortet mit viel Kreativität. Das Ergebnis: tolle To-go-Angebote und At-Home-Boxen. Diesmal haben wir die Grundkiste Hamburg der 100/200 Kitchen ausprobiert.

Die Bestellung

  • Restaurant: 100/200 Kitchen
  • Bestellung: Grundkiste Hamburg
  • Personenanzahl: Nicht eindeutig
  • Preis: 90 Euro

So kommt die Grundkiste vom 100/200 an

Wer wie Sternekoch Thomas Imbusch eng mit Landwirten, Fischern und Erzeugergemeinschaften zusammenarbeitet, weiß die Qualität ihrer Produkte und die harte Arbeit, die dahinter steckt, zu schätzen. Wenn die Profiküchen allerdings kalt bleiben, bleibt die Frage, wer ihnen die Produkte abnimmt. Die Idee hinter der sogenannten Grundkiste der 100/200 Kitchen ist so einfach wie genial: Der Erzeuger bleibt nicht auf dem Trockenen sitzen, der Koch kann seine Mitarbeiter bezahlen und die Gäste kommen weiterhin in den Genuss der viel gelobten Küche von Thomas Imbusch. Das berichtet mir der junge Service-Mitarbeiter vor meiner Wohnungstür, der in der Zeit des Lockdowns mit dem Firmenwagen an die 200 Kartons pro Monat voll Leckereien durch die Gegend fährt und den Kunden für ihre Unterstützung dankt.

Die Bestellung der Grundkisten, die über das Reservierungssystem Tock abgewickelt wird, ist einfach und unkompliziert. Für die Lieferung werden 15 Euro veranschlagt, wobei eine Abholung ebenfalls möglich wäre. Für mich keine Option, da ich weder ein Auto besitze, noch im Umkreis des Restaurants wohne. Eine Zusammenarbeit mit dem Elektro-Shuttleservice Moia sei im Gespräch gewesen, erzählt der Service-Mitarbeiter, jedoch an deren Preisangebot gescheitert.

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Das ist in der Box drin und so wird es zubereitet

Erster Eindruck: Da hat sich jemand sehr viel Mühe gemacht. Das liebevoll zusammengestellte Rundum-sorglos-Paket für’s ganze Wochenende mit handgeschriebenen Zettelchen, mehreren Gläschen mit appetitlich aussehenden Inhalten (Pesto, Pastrami, Quarkbutter, Wildleberwurst, etc.), in Beuteln vakuuminierten Suppen, Klößen und Braten, einem Sauerteigbrot und einem vom Koch persönlich unterschriebenen Brief hat etwas sehr Erbauliches. Die mitgelieferte Anleitung für Freitag, Samstag und Sonntag ist verständlich, einfach gehalten und passt auf ein Blatt Papier. Das gefällt mir, da wird nicht lange geschwafelt und man kann sofort aktiv werden.

Am Freitag schneidet man einen Beutel mit Suppe und einen Beutel mit Fischklößen auf – fertig. Am Samstag schraubt man die Gläser auf und schiebt das Brot ein paar Minuten in den Ofen – fertig. Am Sonntag schneidet man den Beutel mit dem Sauerbraten auf und kocht eventuell noch ein paar extra Kartoffeln dazu – fertig. Man kann (fast) nichts falsch machen – außer vielleicht die Suppe zu lange auf dem Herd stehen zu lassen.

Einfach, aber oho

Bei aller Einfachheit überzeugen die Qualität und der Geschmack der Produkte durchweg. Die Fischklöße von der traditionsreichen Fischereiwirtschaft Reese etwa sind vollmundig und saftig, das hausgemachte Pesto ist unglaublich frisch und aromatisch, das Schnittlauchöl ein echter Hingucker und der Sauerbraten, der durch die mehrtägige Marinierzeit so zart ist, dass er auf der Zunge zergeht, hat eine feine, sehr erfrischende Säure.

Eine Empfehlung wert?

Die Grundkiste der 100/200 Kitchen ist zweifellos ein heißer Tipp. Warum? Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar. Man kann nur erahnen, wie viel zusätzliche Arbeit in das Einkochen, Einlegen, Passieren, etc. der verschiedenen Top-Zutaten gesteckt wurde. Die Zubereitung in der eigenen Küche stellt kaum einen Aufwand dar. Da alles schön eingeschweißt und verschraubt ist, muss man sich nicht auf den Tag genau an die Anleitung halten. Und: Die Auswahl ist bodenständig und bedient alle Geschmäcker.

Zwei Minuspunkte gibt es aber doch noch: Nirgendwo auf der Website wird darauf hingewiesen, dass die Kisten eigentlich nichts für Vegetarier sind. Muss ja auch nicht, aber ein Hinweis wäre schon schön. Außerdem ist unklar, für wie viele Personen die Gourmet-Box gedacht ist. Für zwei Personen reicht es allemal, zum Abendbrot am Samstag kann man sich sogar noch ein, zwei Freunde nach Hause einladen.

/JS

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