BierSZENE – 4 Fakten zur Hamburger Biergeschichte

Foto: Henning Angerer

Moin Hamburg,

ich komm gerade aus der Zeitmaschine. Ihr Name: Museum für Hamburgische Geschichte. Dort bin ich mal eben ins Mittelalter abgetaucht und habe mir das Hamburg von damals angeschaut. Glasklares Fazit meiner Zeitreise:

Hamburger Biergeschichte ist Stadtgeschichte. Wieso, weshalb, warum? Hier 4 Gründe: 

1.000 Jahre Prost!

Hamburg blickt auf mehr als 1.000 Jahre Biergeschichte zurück. Damit hat die Hansestadt eine der ältesten Brautraditionen in Deutschland. Und nicht nur das: Im 15. Jahrhundert gab es mehr als 500 Hamburger Brauereien und nirgends wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert mehr Bier gebraut. Kaum zu glauben, dass es hier heute nur noch 12 aktive Brauereien gibt, Tendenz (wieder) steigend. Zum Glück!

In Zahlen: Jeder Hanseat trank bis zu 2 Liter Bier am Tag, das macht satte 1.000 Liter im Jahr.

Kein Tag ohne Bier

Bier war als „flüssiges Brot“ im Mittelalter allgegenwärtig: morgens zum Frühstück als schöööne Biersuppe, mittags als Krafttrunk und abends zum (oder statt) Abendbrot. In Zahlen: Jeder Hanseat trank bis zu 2 Liter Bier am Tag, das macht satte 1.000 Liter im Jahr. Heute sind es gerade mal 100 Liter pro Nase. Gut … das Mittelalterbier war meist alkoholfrei, aber Kaffee und Tee hatten damals noch nix zu melden. Außerdem war Bier durch das Abkochen im Brauprozess fast keimfrei und somit perfekt für alle – auch für Kinder.

Flüssiger Exportschlager

Alles Pfeffersäcke? Von wegen! Bierfässer machten Hamburg reich. Vor allem der fässerweise Export nach Holland, Frankreich, England und Co. im Rahmen der Hanse war einer der Wachstumsmotoren und machte Hamburg zur Mittelalter-Metropole. 

Bier gut, alles gut

Ab dem 15. Jahrhundert ging’s abwärts für die Bierwirtschaft. Der Niedergang der Hanse und später auch Kaffee, Tee und Schnaps aus der Neuen Welt machten dem Bier das Leben schwer. Außerdem warnten Moralisten vor den Gefahren von zu hohem Bier- oder besser gesagt Alkoholkonsums. Erst mit der Gewerbefreiheit und technischer Innovationen zur Herstellung untergäriger Biere wie Pilsner erlebte der Biermarkt im 19. Jahrhundert wieder einen Aufschwung.

Genug Geschichte, zurück in die Zukunft. Und die sieht dank Craft-Beer-Bewegung rosig aus. Mehr Bier für alle! Apropos: Extra für die Ausstellung hat die Störtebeker Braumanufaktur ein Hamburger Rauchweizenbier nach mittelalterlicher Rezeptur gebraut. Klare Sache, was bei mir heute Abend im Glas landet …

In diesem Sinne: Prost und ein schönes Wochenende!

Euer Daniel

Kein Bier ohne Alster. Hamburg – Brauhaus der Hanse“. Die Sonderausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte läuft noch bis 12. März 2017.

 Foto Aufmacher: Henning Angerer


Who the fuck is…Daniel?

Szene Hamburg
Daniel Elich (33) ist Biersommelier im Alten Mädchen.

Seit 10 Jahren in Norddeutschland, seit 3 Jahren in den Schanzenhöfen, seit 2 Jahren Biersommelier: Das Leben von Daniel Elich dreht sich um Bier – jeden Tag. Ab sofort trinken wir mit ihm die besten Biere, besuchen mit ihm befreundete Brauer und erkunden mit ihm die Bierszene. Alle 14 Tage neu. Alle 14 Tage anders. Wein kann ja jeder.

Ps: Auf Instagram trägt Daniel den Namen Bieronkel und postet beharrlich rund ums Thema Bier. Macht Spaß!  @bieronkelHH_

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