Cologne: „Man hört das Knacken des Feuers“

Braucht auf seinem Solodebüt keine Texte: Cologne; © Sven Peks (Mojo Club)
Braucht auf seinem Solodebüt keine Texte: Cologne; © Sven Peks (Mojo Club)

Der Wahlhamburger Musiker, Komponist und Produzent Lars Cölln alias Cologne hat mit „Episode I: elevating music“ sein Solodebüt-Album aufgenommen. Die Geschichtenerzähler darauf: Gitarren

Interview: Erik Brandt-Höge

SZENE HAMBURG: Lars, welcher Reiz liegt für dich im Komponieren und Produzieren von instrumentaler Musik?

Lars Cölln: Meine Gitarre ist für mich mein Vehikel in die Welt der Musik. Ich verbringe meist mehr Zeit am Tag mit Gitarrespielen, als mit Sprechen. Und ich liebe es, wenn mir eine Melodie zufliegt oder ein paar schöne Harmonien, die ich dann ein paar Tage später immer noch mag. Das sind riesige Glücksmomente!

Wie bist du denn in der Entstehungsphase von „Episode I: elevating music“ vorgegangen, um die Hörer auf ganz individuelle Gedankenreisen zu schicken?

Das waren lange, intensive Monate in Spanien, die ich voll der Musik gewidmet habe. Es gab praktisch nur eine Feuerstelle – es war Winter –, einen Herd und ab und zu einen Spaziergang ans Meer oder zum Markt für mich, selten eine Begegnung mit Freunden. Ach ja, und eine Katze (lacht). Ich habe musikalisch reflektiert, was mich bewegt: Hoffnung, Glück, Abschied, Zuversicht. Das alles in der Zurückgezogenheit mit wenig Ablenkung. Die dabei entstandenen Emotionen habe ich auf Tape einfangen können, direkt im jeweiligen Moment. Man hört sogar das Knacken des Feuers auf einer Aufnahme – was für mich auch die Magie dieser Aufnahmen ausmacht,die ich zunächst nur als Demos betrachtet habe und später merkte: Das ist es und genau so soll es klingen!

Und mal ganz allgemein: Ist die hiesige Musiklandschaft so textlastig, weil Hörer dadurch einen schnelleren Zugang zu den Songs finden? Die Geschichten dazu müssen ja nicht mehr erdacht werden, sondern werden bereits per Lyrics geliefert.

Unbedingt! Auch ich liebe gute Texte und Musik – die Kombination gibt uns sehr viel. Zum Beispiel neue Ideen oder ein Sich-verstandenfühlen. Aber gerade, weil dies so allgegenwärtig ist, also in unser aller Leben viel und teils sinnarmer Text gelangt, möchte ich mit meinem Album den geneigten Zuhörern und Zuhörerinnen einen musikalischen Waldspaziergang ohne Zaunpfähle ermöglichen, bei dem der Blick frei schweifen kann und sich nicht sofort an Worten festsieht – und bei dem der Boden etwas weicher federt als Beton.

„Episode I: elevating music“ erscheint am 13.8. physisch im Eigenvertrieb (CD@larscoelln.com), digital über Believe


 SZENE HAMBURG Stadtmagazin, August 2021. Das Magazin ist seit dem 29. Juli 2021 im Handel und auch im Online Shop oder als ePaper erhältlich!

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