FoodSZENE – Tee statt Wein

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Zum Essengehen gehört ein Gläschen Wein. Wer bei Wasser bleibt, wirkt genussfeindlich. Eine Kulturfrage oder mangelnder Einfallsreichtum? Eine Hamburger Sommelière denkt um

Protokoll: Jasmin Shamsi

Die glasweise Weinbegleitung zum Menü hat im letzten Jahrzehnt einen richtigen Boom erlebt. Sie soll die Kreationen des Chefkochs aromenreich und sinnvoll ergänzen. Eine Weinkarte braucht es nicht mehr, lieber verlässt man sich auf die Expertise eines Sommeliers. Doch was, wenn man auf Alkoholisches beim Essen verzichten möchten? Die Alternativen sind oft an einer Hand abzuzählen: Wasser, Cola, Saftschorle. Klingt nach einem spaßfreien Abend? Muss nicht sein! Stephanie Hehn, Chef-Sommelière im The Fontenay, setzt auf den guten alten Tee.

Hatte schon als Kind ein feines Näschen: Stephanie Hehn

„Gänge-Menüs mit Tee zu begleiten, kenne ich schon aus meiner Zeit im Jacobs Restaurant. Dort haben wir die Erfahrung gemacht, dass Saft zum Essen schnell satt macht. Tee hingegen kann den Appetit anregen und ist durch seine zahlreichen Aromen für ein Pairing bestens geeignet.

Ob Schwarzer, Grüner, Weißer oder Oolong Tee – da gibt es so viele Unterschiede! Assam beispielsweise schmeckt schön malzig und passt daher gut zu Käse. Tee ist nicht so kompliziert wie Wein, aber doch komplex in Hinblick auf die Zubereitung: Ziehzeit, Temperatur, Menge – als Laie kann man da viel falsch machen.

Typischer Fehler: zu viel Tee

Einer der beliebtesten Anfängerfehler ist es, zu viel Tee zu verwenden. Die Teebegleitung kos­tet uns immer ein bisschen mehr Aufmerksamkeit als die Weine, die man einfach nur kühl stellen muss. Beim Tee muss man aufgrund der verschiedenen Ziehzeiten immer ein Auge drauf haben.

Zu einer leichten Vorspeise serviere ich gerne Jasmin-Tee, weil der schön frisch und blumig schmeckt. Jasmin-Tee ist der Sauvignon blanc unter den Teesorten: animierend und appetitanregend.

Häufig gibt es zu Beginn der Menüs einen Grünen Tee, weil der den Kreislauf anregt. Daneben stehen Kräuter- und Früchtetees sowie Schwarzer Tee zur Auswahl. Für die aromatisierten Tees verwenden wir hauptsächlich natürliche Aromen.

Wir sollten Tee viel mehr Wertschätzung entgegenbringen, er ist wirklich ein tolles Produkt! Nicht umsonst halten die Ostfriesen und Briten so sehr an ihrer Teekultur fest.“

Fontenay 10 (Rotherbaum); www.thefontenay.de

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Hier kommt noch ein Lesetipp:

Dieses Buch will man nicht mehr aus der Hand legen: In zehn geschmackvoll gestalteten Kapiteln erklärt Nicole Klauß, wie sich (aromatisiertes) Wasser, Saft, Milch oder auch Tee mit den verschiedensten Speisen kombinieren lassen – inklusive Rezeptideen und nützlichen Hintergrundinfos. Für experimentierfreudige Leser mit Anspruch.
Nicole Klauß: Die neue Trinkkultur, Westend Verlag, Frankfurt/Main 2017, 272 Seiten, 26 Euro


Who the fuck is…

Foto: Philipp Jung

Kollegin Jasmin Shamsi schlemmt sich für uns durch Hamburg. Als Food-Redakteurin schlägt ihr Herz für Kultur und Kulinarik – die zwei großen Ks, für die sie brennt. Für uns spürt sie die Geschichten über Macher und Marken auf, serviert sie brühwarm und immer neu gewürzt – in jeder Ausgabe der SZENE HAMBURG und auf Instagram unter @szenehamburg.essentrinken 


 Dieser Text stammt aus SZENE HAMBURG Stadtmagazin, Oktober 2018. Das Magazin ist seit dem 29. September 2018 im Handel und zeitlos im Online Shop oder als ePaper erhältlich! 

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