Vier Gänge, vier Kinder, ein Koch – Essen lernen im Jacobs

Die Gourmetkinder im Jacobs Restaurant Hamburg Foto: Philipp Jung
Die Gourmetkinder im Jacobs Restaurant Hamburg Foto: Philipp Jung

Sterneküche für Kinder: Kleine Gourmets im Jacobs Hamburg Foto: Philipp JungBevor es langweilig wird, kommt zum Glück schon Anna aus der Küche und bringt aufgeschnittenes Brot, Butter und hausgemachten Dip mit. Die kleinen Gourmets greifen beherzt zu und bewerten die Vor-Vorspeise ungefragt mit einer Eins. Im Hintergrund ermahnt Hermann Teiner, sich nicht am Brot satt zu essen. Für die (richtige) Vorspeise wird neu eingedeckt und Anna erklärt den Kindern, wofür welches Besteck ist. Anschließend fordert sie sie auf, die Stoffservietten auf den Schoß zu legen: „Am besten noch zur Hälfte zugeklappt, damit ihr euren Mund mit der Innenseite abwischen könnt. Dann sieht niemand die Flecken.“

Es folgt der erste Gang, eine Variation von Tomaten aus den Vierlanden mit französischem Weichkäse und panierten Selleriesticks. „Hm, ecker. Schmecken wie Pommes!“, lobt Aaliyah die Gemüsesticks. Maliq mag keine Tomaten, auch keine gelben, und schiebt sie daher Tanyel auf den Teller. Dem schmeckt die Vorspeise ausnahmslos. Aber er verrät: „Eigentlich warte ich nur aufs Huhn.“ – „Ente“, korrigiert Anna lächelnd.

Kinder essen Artischocken im Jacobs Restaurant Hamburg Foto: Philipp Jung

Die Kinder müssen sich noch etwas gedulden, als nächstes gibt es nämlich Artischocken – die vielleicht größte Herausforderung dieses Nachmittags. Anna demonstriert den Kindern, wie man die gekochten Blätter zuerst in den Dip taucht und dann das weiche Innere rauszuzelt. So richtig geheuer scheint den Kleinen die ganze Sache nicht: Mit spitzen Fingern begutachten sie das Blütengemüse von allen Seiten und beschnuppern es vorsichtig. Thomas Martin grinst amüsiert, er ist nicht überrascht. Ihm ist auch nicht entgangen, dass die frischen Kräuter auf den Tellern – bis auf Tanyels – unberührt bleiben. „Einen Versuch war es wert“, sagt er. Macht nichts – wichtig ist ihm, seine kleinen Gäste ernst zu nehmen.

Wenn die Kinder glücklich sind, kommen sie wieder

Das bedeutet auch, ihnen nicht nur die Standard-Kindergerichte vorzusetzen. Familien mit Kindern sind eine wichtige Kundschaft im Jacobs. Die meisten Kinder würden aus der Kinderkarte wählen, sagt Martin. Aber es gäbe auch solche, die experimentierfreudiger seien. Auf Wunsch werden die Gerichte von der „normalen“ Karte auch in kleineren Portionen angeboten. Warum viele Speisekarten in Hinblick auf die kleinen Gäste oft recht fantasielos sind, erklärt sich der Sternekoch mit der hohen Auslastung von Küchenchefs. Für ihn gilt: „Wenn die Kinder glücklich sind, kommen sie wieder.“ Das heißt, sie überreden die Eltern, wiederzukommen. Immerhin: Anesa und Aaliyah wollen die ungekochten Artischocken, die Anna vorhin zu Erklärzwecken aus der Küche geholt hat, mit nach Hause nehmen.

Zum ersten Mal Artischocken: Die Gourmetkinder im Jacobs Restaurant Hamburg (Foto: Philipp Jung)

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