Jimmy Blum: „Bunt ist es am schönsten!“

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Foto: Frank Sill

Jimmy Blum liebt am meisten die Farbe Lila, ist sich aber darüber bewusst, dass diese Farbe alleine kein Umsatzbringer wäre. Deshalb setzt er auf bunt.

Interview: Frank Sill

Wenn man bei Jimmy in das Geschäft kommt, weiß man erst einmal gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. JIMMY Hamburg bedeutet ausgiebig Stöbern in einem bunten Mix von aktuellen Designs. Mode, Schuhe, Weine, Spirituosen, Schmuck, Geschirr aus Italien und einiges mehr präsentiert sich dicht an dicht in den Regalen.

Man muss aber keine Sorge haben, den Überblick zu verlieren, denn Jimmy unterstützt mit seiner sehr charmanten Art jede und jeden, das Richtige für sich oder seine Lieben als Geschenk zu finden. Jimmy verkauft nicht nur, sondern produziert zum Beispiel seine custom-made-Schuhe mit einer kleinen italienischen Manufaktur und pflegt sehr enge und faire Beziehungen mit seinen Herstellern und Lieferanten.

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Lieber Jimmy, erkläre uns doch zu Anfang einmal das Konzept von JIMMY Hamburg.

JIMMY Hamburg ist der klassische Concept Store, wie man sich ihn eigentlich vorstellt. Ich habe hier alles, was mir auf meinen Reisen durch die Welt begegnet ist und mir gefällt.

Was ist das denn genau?

Ich biete Schuhe und Taschen, die ich selber produziere, an. Darüber hinaus verkaufe ich eine eigene Strickkollektion und auch eine Geschirrserie. Da ich ja halb in Italien wohne, bringe ich auch viele italienische Weine mit, der hier sehr gerne gekauft wird. Ebenso habe ich handgemachten Schmuck, zum Beispiel von meiner lieben Freundin Lisa aus Österreich. Eben einfach alles, was schön ist.

Du sagtest gerade, alles was schön ist, was sind denn deine Kriterien, nach denen du das beurteilst und deine Produkte und Mode aussuchst? Muss alles dir gefallen?

Dann wäre ich schon pleite. Meine Lieblingsfarbe ist Lila und die trägt sonst kaum ein anderer Mensch. Irgendwo habe ich auch immer etwas mit dieser Farbe an. Ich schaue mich natürlich überall nach den aktuellen Trends um und bin quasi auch mein eigener Fashion Scout und so entdecke ich auch die Produzenten.

Gehst du auch auf die üblichen Mode- und Trendmessen oder läufst durch die Innenstädte und lässt dich durch die Menschen auf der Straße oder Schaufenster inspirieren?

Ich gehe auch auf Messen, aber ehrlicherweise ist mir das häufig zu spießig dort. Da ich fast alle meine Produkte selber produziere, hole ich mir auf den Messen die eine oder andere Trendidee. Und ich reise in die Trendmetropolen auf der ganzen Welt und schaue mich um, was dort von den Hipstern getragen wird. Reisen ist Corona-bedingt gerade etwas schwieriger, aber Ideen habe ich zum Glück noch genug.

Nachhaltige Produktion

Du hattest es schon erwähnt, dass du unter anderem eine eigene Schuhkollektion hast, die sehr ausgefallen ist. Was ist das Besondere an deiner Schuhkollektion?

Meine Kollektion ist durchaus ausgefallen, aber man kann auch einen schlichten schwarzen Schuh bekommen. Das Besondere ist, dass ich sehr nachhaltig produziere. Ich produziere in einer kleinen Schuhmanufaktur in Umbrien und meine verwendeten Leder sind nahezu ausschließlich organisch gegerbt, also ohne Chemie hergestellt.

Alle Schuhe sind handgemacht und man kann sich den Schuh selber zusammenstellen. Du kannst dir die Farbe der Sohle und des Obermaterials aussuchen und dann dauert es bummelige drei Wochen und dann hast du deinen individuellen Schuh am Fuß.

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Hattest du eigentlich schon immer so eine innige Beziehung zu Mode und den schönen Dingen des Lebens? Wurde es dir quasi in die Wiege gelegt?

Also in die Wiege wurde es mir nicht gelegt, ich habe es mir selber angeeignet. Als Schüler mit 15 Jahren habe ich angefangen, in einem Jeansladen in meiner Heimatstadt Lüneburg zu jobben. Nach der zwölften Klasse habe ich meine Schullaufbahn abgebrochen und habe eine Ausbildung zum Industriekaufmann begonnen. Das war aber so überhaupt nicht meins, dass ich das tatsächlich nach vier Woche schon wieder beendet habe.

Nebenbei hatte ich allerdings immer noch in dem Jeansladen weitergearbeitet und die haben mir eine Ausbildung angeboten und meinten, dass ich danach ja auch noch studieren könnte. Somit habe ich dann meine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann gemacht und dann Textilbetriebswirtschaft studiert.

Großstadtdschungel und Remmidemmi

Woher kommt deine innige Beziehung zu Italien?

Dort versuche ich den Großstadtdschungel und Remmidemmi, den ich hier in Hamburg habe, in unserem kleinen Bergdorf auszugleichen. Dadurch habe ich eben dann auch die ganzen kleinen Manufakturen und Produzenten, mit denen ich heute zusammenarbeite, kennengelernt.

Du produzierst deine eigenen Waren dann also alle in Italien?

Stimmt. Meine Kollektionen werden nachhaltig und fair für alle Beteiligten in Italien produziert und ich habe zu allen Produzenten einen sehr persönlichen Kontakt.

Die Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Wo stöberst du gerne hier in der Schanze mal anderweitig herum?

Das ist ja das Schöne, dass wir hier in der Schanze kein Konkurrenzdenken haben, sondern wir sind alle Nachbarn und Partner. Wir haben schon vor Corona gemeinsam Schanzen-Hopping ins Leben gerufen, um uns gegenseitig zu supporten und zu empfehlen. Meine erste Anlaufstelle sind immer die Wohngeschwister.

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Worauf freust du dich am meisten in der Weihnachtszeit?

Natürlich aufs Weihnachtsgeschäft. Ich freue mich, dass meine Produkte so gut ankommen, dass sie unter dem Weihnachtsbaum landen. Und ich verspreche, dass sich für jedes Budget eine schöne und persönliche Geschenkidee bei mir im Geschäft findet.

Was kommt bei euch Heiligabend auf den Tisch? Habt ihr da ein Ritual?

Egal, wo wir sind, es gibt Gans bei uns. Selbst wenn wir in Italien sind, bringe ich meine Gans aus Hamburg mit. Das muss einfach sein.

JIMMY Hamburg
Schanzenstraße 5


SZENE HAMBURG KAUFT EIN 2020 SZENE HAMBURG KAUFT EIN!, Dezember 2020. Das Magazin ist seit dem 19. November 2020 im Handel und auch im Online Shop erhältlich! 

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