Kunst in Hamburg: Juni 2022

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Hamburg kann Kunst (Foto: unsplash/Alice Donovan Rouse)

Ob Ausstellungen, Gallerien oder das klassische Museum: Hamburg steckt voller Kunst. Hier kommen fünf Ausstellungen, Museen und Festivals, die sich im Juni 2022 besonders lohnen

Text: Katharina Stertzenbach & Felix Willeke

Museum für Hamburgische Geschichte – Stadtgeschichte pur

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Museum für Hamburgische Geschichte: Ein Haus voller Stadtgeschichte (Foto: Sinje Hasheider)
Museum für Hamburgische Geschichte: Ein Haus voller Stadtgeschichte (Foto: Sinje Hasheider)

Das Museum für Hamburgische Geschichte zählt zu den größten stadthistorischen Museen Europas. Nicht nur Tourist:innen können hier viel Neues über Hamburgs Geschichte erfahren.

Das Ausstellungsangebot dabei umfangreich wie vielfältig: Bei einem konstruierten Rundgang kann man die Stadtgeschichte erkunden und es gibt Einblicke in historische Wohnräume. Außerdem ist Hamburg ist eine Stadt der Kreativen, Künstler, Musiker und Schauspieler, das beweist die Ausstellung „Mode, Musik, Kunst und Theater“.

Während das Museum vol ist mit historischen Exponaten, ist auch das Gebäude selbst ein Denkmal der Hamburger Geschichte. Der Architekt Fritz Schumacher ließ es von 1914 bis 1922 erbauen. Damit gehört es neben der Davidwache, dem Wasserturm im Stadtpark, der heute das Planetarium beheimatet, zu den bekanntesten Bauten des Architekten und Stadtplaners.

Außerdem entstand ein des Museums an der Stelle der ehemaligen Bastion Henricus, daran erinnert heute noch der Name der heutigen Museumsgastronomie „Die Bastion“. Ab 2014 wird das Haus umfassend renoviert, ein Besuch lohnt sich trotzdem immer. Zum Beispiel für die Ausstellung „Mittel.Macht.Geld“, die das Museum gemeinsam mit der mexikanischdeutschen Kuratorin Yolanda Gutierrez und dem ruandischen Fotografen Chris Schwagga im Rahmen der 8. Triennale der Photographie Hamburg 2022 vom 20. Mai bis 15. August präsentiert.

Streik! – Fotogeschichten von Arbeitskämpfen

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Streik auf dem Hamburger Rathausmarkt 1983 (Foto: Michael Meyborg)
Streik auf dem Hamburger Rathausmarkt 1983 (Foto: Michael Meyborg)

Vom 21. Mai bis zum 3. Oktober 2022 kann die Fotogeschichte der Streiks im Museum der Arbeit erkundet werden. Basis der Ausstellung sind Streiks, die mit den jeweiligen Strukturkrisen der führenden regionalen Branchen verbunden sind: das Zechensterben in den 1960er-Jahren und die Stahlkrise ab den 1980er-Jahren im Ruhrgebiet (Besetzung Rheinhausen), wie auch die Werftenkrise in Hamburg („HDW-Besetzung“). In der Ausstellung wird vor allem der mediale Umgang und die öffentliche Wahrnehmung von Arbeiterstreiks betrachtet.

Außerdem werden die weniger bekannten „wilden Streiks“ der sogenannten Gastarbeiter ab 1969 beleuchtet. Schließlich gibt die Ausstellung auch einen Überblick über die internationale Streikgeschichte, wie zum Beispiel mit dem Streik bei Ford im Jahr 1973.

Behind the Scenes: Fotografien von Christoph Irrgang, Dennis Brudna und Anna Gripp

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Ein Blick hinter die Kulissen (Foto: Christoph Irrgang)
Ein Blick hinter die Kulissen (Foto: Christoph Irrgang)

Vom 20. Mai bis 14. August 2022 kann in „Behind the Scenes“ im Phoxxi an den Deichtorhallen im Rahmen der Triennale der Photographie Hamburg ein Blick hinter den Umzug der F.C. Gundlach Sammlung geworfen werden. Denn dieser steht im Fokus von Kuratorin Sabine Schnakenberg. Anlass des Standortwechsels ist die Sanierung des Gebäudes. Der Hamburger Fotograf Christoph Irrgang begreift den Umzug der Sammlung F.C. Gundlach als künstlerische Herausforderung, die er fotografisch dokumentiert. Anhand begrifflicher Gegensätze wie hell/dunkel oder innen/außen hält er in seinen Werken besondere Details der Sammlung und des Umzugs fest.

Ergänzt wird Irrgangs analytische-fotografische Arbeit von der Hamburger Fotofachzeitschrift „Photonews Zeitung für Fotografie“. Die „Photonews“-Redakteur:innen Anna Gripp und Denis Brudna haben die Paris Photo, die weltweit größte Messe für Fotografie, mit ihren Kameras begleitet. Natürlich nicht ohne Grund: Die Paris Photo war für F.C. Gundlach von größter Bedeutung, weil er dort Networking mit wichtigen Persönlichkeiten der Fotobranche betrieb und schließlich dort auch fotografische Kunst kaufte.

blurred edges Festival – ein Kaleidoskop

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Die experimentelle Performance „DARK WEB“ von Frauke Aulbert und Michiko Saiki eröffnet am 3. Juni 2022 im Künstlerhaus FAKTOR das blurred edges Festival (Foto: Gerhard Kühne)
Die experimentelle Performance „DARK WEB“ von Frauke Aulbert und Michiko Saiki eröffnet am 3. Juni 2022 im Künstlerhaus FAKTOR das blurred edges Festival (Foto: Gerhard Kühne)

Mehr als zwei Wochen lang Kunst, Konzerte, Performances, Musiktheater, Lectures, Multimedia Performances und Klanginstallationen, dass ist das blurred edges Festival. Mit 55 Veranstaltungen in 17 Tagen und an 32 Orten in Hamburg ist das Festival ein Kaleidoskop aus Komposition, freier und Konzept-Improvisation, Klanginstallationen und Performances. Egal ob monomedial oder multimedial, solo oder in größeren Ensembles: Hier kommt die Vielfalt der freien Musikszene Hamburgs zusammen. Den Auftakt macht am 3. Juni das Duo aus Frauke Aulbert und Michiko Saiki mit ihrer Performance „DARK WEB“.

8. Triennale der Fotografie – Fotokunst

Fotografie als Währung: 8. Triennale der Photographie ©unsplash
Fotografie als Währung: 8. Triennale der Photographie ©unsplash

Seit dem 20. Mai 2022 läuft mit der 8. Triennale der Fotografie die größte Fotoschau der Stadt mit 20 Ausstellungen und dem Thema „Currency“. Nach der Festivalwoche vom 2. bis 6. Juni, gibt es noch bis zum 18. September Ausstellungen im Rahmen der Triennale. Darunter die bereits erwähnten im Phoxxi an den Deichtorhallen und im Museum für Hamburgische Geschichte. Dazu kommen Ausstellungen wie „Fluid“ in der kulturreich Galerie. Diese zeigt noch bis zum 6. Juni 2022 junge fotografische Positionen zu Gender Expressionm. Unter anderem mit dabei: die Hamburger Fotografin Leonie Marie Hübner.

SZENE HAMBURG hat zudem im Vorfeld der 8. Triennale der Fotografie mit der neuen künstlerischen Leiterin Koyo Kouoh über die Triennale-Vorbereitung in Zeiten der Pandemie, über Machtstrukturen und die Wirkkraft der Bilder gesprochen.


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