„Lingui“: Die Kraft der Frauen

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Beindruckende Bilder und ein noch wichtigeres Thema in „Lingui“ (Foto: Mathieu Giombibni/Déjà-Vu Film)

„Lingui“ ist ein Film über feministischen Widerstand und mütterliche Liebe – bildgewaltig, hochaktuell und relevant

Text: Anarhea Stoffel

Ein kleines Dorf im Tschad, eine staubig karge Landschaft, gleißendes Sonnenlicht und eine Frau, die Feuerschalen aus alten Lkw-Reifen herstellt. Es sind eindrucksvolle Bilder, die der tschadische Regisseur Mahamat-Saleh Haroun in seinem neuen Film zeigt. Das Thema des Films ist unterdessen ein Universelles: der Kampf gegen unterdrückende Gesetze und die Bindung zwischen Mutter und Tochter. Diese gerät aus den Fugen, als die 15-jährige Maria (Rihane Khalil Alio) ihrer Mutter Amina (Achouackh Abakar Souleymane) gesteht, schwanger zu sein.

Zwischen Enttäuschung, Religion und einer besseren Zukunft

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„Lingui“, ein Film aus dem Tschad mit viel Relevanz (Foto: Déjà-Vu Film)
„Lingui“, ein Film aus dem Tschad mit viel Relevanz (Foto: Déjà-Vu Film)

Amina ist enttäuscht, glaubt ihre Tochter habe denselben Fehler gemacht wie sie selbst: dem Vater ihrer Tochter zu vertrauen, der sie während der Schwangerschaft verließ. Anna wurde daraufhin von ihrer Familie verstoßen wurde und musste ihr Kind allein großziehen. Maria hingegen verkündet ihrer Mutter, sie wolle das Kind abtreiben. Das stürzt Amina in eine tiefe Krise: Hin- und hergerissen zwischen dem muslimischen Glauben, der eine Abtreibung nicht zulässt, und dem Wunsch, ihrer Tochter eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Immer wieder verspüren beide den Druck, sich den autoritären Vorstellungen ihres patriarchalen Umfelds zu beugen. Nachdem Maria aus Verzweiflung versucht, sich das Leben zu nehmen, versöhnen sich Mutter und Tochter. Amina beschließt, Maria zu helfen. Die beiden Frauen beginnen einen Kampf um Gerechtigkeit und Selbstbestimmung in einer Gesellschaft, die ihnen keine Stimme geben will.

„Lingui“ ist ein bewegender Film über weibliche Solidarität und das nicht nur zwischen den beiden Hauptfiguren. Er zeigt eine bedingungslose Liebe, die weder durch Unterdrückung noch Gewalt zu brechen ist. Im Gegenteil, es ist eine Liebe, die durch Oppression verstärkt wird.

„Lingui“, Regie: Mahamat-Saleh Haroun. Mit Achouackh Abakar Souleymane, Rihane Khalil Alio, Youssouf Djaoro. 87 Min. Ab dem 14. April in den Kinos 

Hier gibt‘s den Trailer zum Film:

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