Neueröffnungen – Die Gastroszene in Hamburg boomt. Diese zehn Neuzugänge seit Frühjahr 2018 solltet ihr im Blick behalten
Texte: Jasmin Shamsi // Foto: René Flindt (100/200)
Underdocks
Die gute alte Fischbude, sie ist vom Aussterben bedroht! Um sie von ihrem verstaubten Image zu befreien, haben sich zwei junge Hamburger etwas Besonderes einfallen lassen: Im Underdocks werden Klassiker wie Backfisch oder Fischbrötchen neu interpretiert – die Soßen und Füllungen sind der Clou – und das Angebot um angesagte, etwas mondäner klingende Leckerbissen wie Lobster Roll oder Ceviche ergänzt. Umgeben von diversen Bars, Clubs und Konzertlocations, eignet sich das Underdocks bestens zum Vorglühen, Stärken – oder Auskatern.
Underdocks: Neuer Kamp 13 (Sternschanze)
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Louis by Thomas Martin
Als im Jacobs Restaurant Anfang 2018 Renovierungsarbeiten anstanden, nutzte Sternekoch Thomas Martin die Gelegenheit, um mal etwas ganz anderes zu machen. Zusammen mit seinem Team ließ er sich von Food-Trends wie Smart Farming oder Fusion Cuisine inspirieren und stellte ein experimentelles Menü zusammen.
Als Pop-up-Restaurant im Carls an der Elbphilharmonie gestartet, ist das Louis by Thomas Martin inzwischen fester Bestandteil der Gastroszene in der HafenCity. Der Namensgeber ist mittlerweile wieder an seinen angestammten Platz zurückgekehrt – nicht ohne seinem ehemaligen Souschef Rüdiger Mehlgarten das Zepter zu übergeben.
Louis by Thomas Martin: Am Kaiserkai 69 (HafenCity)
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Umé no hana
Auf der Terrasse vor dem Umé no hama (hier entlang zur Restaurantkritik; Anm.d.R.) sitzt es sich wie am Straßenrand einer vietnamesischen Großstadt: Aluminium-Klapptische stehen eng an eng, die Gäste hocken auf niedrigen Plastikstühlen und überall hört man es angeregt plappern. Die Inhaber Thuy und Khan, ein junges vietnamesisches Ehepaar, kombinieren das Beste ihrer Landesküche mit der Japans. Die Trend-Suppen Pho und Ramen spielen hier die Hauptrolle, wobei die appetitlich angerichteten Reisnudelsalate oder Dim Sums ein ebenso gutes Gefühl auf der Zunge hinterlassen.
Umé no hana: Thadenstraße 15 (St. Pauli)
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100/200 Kitchen
Wer bei Thomas Imbusch essen geht, muss sich auf ein Abenteuer einlassen. Es gibt keine Speisekarte und gezahlt wird auch schon im Vorfeld. Der Besuch des 100/200 (hier entlang zur Restaurantkritik; Anm.d.R) gleicht einer Theatervorstellung: In der Mitte ein massiver, gut ausgeleuchteter Molteni-Herd, die „verbindende Feuerstelle“, und drum herum 40 Sitzplätze, von denen aus das Spektakel in der Küche in aller Ruhe beobachtet werden kann. Imbusch hat bis vor Kurzem noch in Tim Mälzers Madame X gekocht, jetzt revolutioniert er mit seinem Konzept das Wie des Essengehens. Nach dem Motto „From Nose to Tail“ und „From Leaf to Root“ wird in der Gastronomie auf einer denkmalgeschützten Fläche an den Elbbrücken die Liebe zum Produkt gefeiert. Eine Verbeugung vor dem Erzeuger und dem Kochhandwerk.
100/200 Kitchen: Brandshofer Deich 68 (Rothenburgsort)
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Der Name hält, was er verspricht: Im Pizza Social Club (hier entlang zur Restaurantkritik; Anm.d.R.) ist die neapolitanische Steinofenpizza absoluter Star des Abends. Alles, was daneben angeboten wird – Bruschetta, Burrata, Salumi, erlesener Wein – gehört zu ihrer Bühnenshow. Das Ambiente: very sophisticated würde man in London sagen, wo Inhaber und Ex-Banker Sönke Becker zuletzt tätig war. Mit seinem Restaurant am Mühlenkamp hat er sich einen Traum erfüllt. Dahinter stecken eine Menge Geduld, jahrelange Recherche und Liebe zum Detail. An langen Holztischen finden viele Pizzaliebhaber Platz, perfekt also zum Socializen und Genießen.
Pizza Social Club: Mühlenkamp 29 (Winterhude)
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AHOI St. Pauli
Fuddern wie bei Muddern – ist das nicht das Beste nach einer arbeitsintensiven Woche? Im Ahoi St. Pauli finden alle Trostsuchenden und Nostalgiker solide Hamburger Küche wie Pannfisch, Labskaus, Birnen, Bohnen und Speck oder Senfeier. Dazu gibt es ein überwältigendes Angebot an Bier– und Rumsorten sowie hausgebackenes Treberbrot. Jede Menge Holz an Wänden, Tischen und der Bar, Kerzen in alten Flaschen und ein lässiger Service sorgen für Muckel- und Schunkelstimmung.
AHOI St. Pauli: Reeperbahn 157 (St. Pauli)
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Han-Mi
Wenn man es genau nimmt, ist das Han-Mi keine Neueröffnung, sondern eine Wiedereröffnung – aber was für eine! Liebhaber koreanischen Barbecues konnten ihren Augen kaum trauen, als sie in der neuen Bleibe in St. Pauli auf allen Tischen einen integrierten Grill entdeckten. Beim koreanischen Barbecue werden in dünne Scheiben geschnittenes Fleisch, Gemüse oder Pilze auf den Grill gelegt, anschließend in Salatblätter eingewickelt und in einen scharfen Dip getunkt. Dazu gibt es verschiedene Beilagen wie Kimchi oder eingelegten Spinat. Köstlich! Als sei das nicht schon genug, ist die Abendkarte um diverse weitere Spezialitäten ergänzt worden. Sogar mehrgängige Menüs werden im Han-Mi neuerdings angeboten.
Han-Mi: Kleine Seilerstraße 1 (St. Pauli)
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Hobenköök
Spitzenkoch Thomas Sampl hat lange an der Idee einer Markthalle gefeilt, die ausschließlich regionale und saisonale Produkte im Programm führt. Dafür hat er sein riesiges Netzwerk an Produzenten rund um Hamburg mobilisiert und sich eine erfahrene Restaurantleiterin und einen Sommelier an die Seite geholt. Sein Objekt der Begierde: eine große Halle am Oberhafen. Im August 2018 war es dann soweit, das Hobenköök öffnete seine Tore. Neben Marktständen findet man dort ein Restaurant, das von Frühstück über Mittagessen bis Abendbrot alles verarbeitet, was das Marktangebot so hergibt. Unbedingte Empfehlung: das Frühstück am Samstag. Am besten draußen auf der Terrasse genießen.
Hobenköök: Stockmeyerstraße 43 (HafenCity)
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Tortue – Jin Gui
Glamourös und kosmopolitisch zeigt sich das neue Boutique-Hotel am Bleichenfleet in der Neustadt. Durch das Tortue weht Pariser Flair; die Kombination aus Nonchalance und Understatement spiegelt sich sowohl in der Inneneinrichtung wie auch dem gastronomischen Konzept wider. Hier waren Profis am Werk: Marc Cinius und Anne-Marie Bauer, ehemals verantwortlich für das preisgekrönte East Hotel, sowie Tarantella-Chef Carsten von der Heide. Wer etwas Besonderes erleben will, besucht das Jin Gui, ein von der Designerin Joyce Wang gestaltetes Restaurant mit Wintergarten und Außenplätzen im Innenhof. Die Küche ist asiatisch inspiriert, wobei der Anspruch ist, nur regionale und saisonale Zutaten zu verwenden.
Tortue: Stadthausbrücke 10 (Neustadt)
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Heat
Früher hieß es Mehl, jetzt heißt es Heat. Geblieben ist der Fokus auf Pizza. Seit die neapolitanische Kunst des Pizzabackens 2017 von der UNESCO geehrt wurde, scheinen entsprechende Lokale in Hamburg eine Renaissance zu erleben. Neu ist das Augenmerk auf hochwertige Produkte und besondere Konzepte, die dem italienischen Fladenbrot zu neuem Glanz verhelfen. Im Heat darf man keine normale Pizza erwarten – weder in Hinblick auf die Präsentationsform noch hinsichtlich der Produktwahl (Nachfragen erwünscht). Dazu gibt es Naturweine aus Deutschland, Antipasti und tollen Kaffee.
Heat: Harkortstraße 81 (Altona-Nord)
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