„Peter von Kant“: Jeder tötet was er liebt

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Regisseur Peter von Kant (Denis Ménochet) ist verliebt und verzweifelt (Foto: Carole Beuthel-Foz/Barbarella Entertainment)

Der Film „Peter von Kant“ ist eine ausdrucksstarke, grandios besetze Adaption und Interpretation des Stücks „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ und eine kraftvolle Hommage an Regie-Legende Rainer Werner Fassbinder

Text: Marco Arellano Gomes 

Der berühmte Regisseur Peter von Kant (grandios: Denis Ménochet) führt ein geradezu dekadentes Leben in seinem großzügigen Kölner Domizil. Er ist auf dem Zenit seines Schaffens, trinkt gern, hat Stimmungsschwankungen und lässt seine Allüren an seinem zutiefst loyalen Diener Karl (Stéfan Crépon) aus. Durch seine Lieblingsschauspielerin und einstige Muse Sidonie (Isabelle Adjani) macht er die Bekanntschaft mit dem jungen, hübschen Amir (Khalil Gharbia), verliebt sich Hals über Kopf in diesen, lässt ihn bei sich wohnen und macht ihn zum Schauspielstar. Doch während Peter den Jüngling liebt, begehrt und sich in eine zerstörerische Abhängigkeit begibt, empfindet Amir zunehmend nur Spott, betrügt und demütigt diesen und folgt dem Ruf der eigenen Karriere. Verlassen wendet sich Peter gegen alle, die ihn noch lieben – von der Mutter (Hanna Schygulla) bis zur Tochter. Liebend, singend, schreiend, koksend und saufend führt der Regisseur ein Schauspiel auf, das seinesgleichen sucht.

Ein Tribut an die 70er und das Kino

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„Peter von Kant“ ist ein Tribut an das Kino, die 70er und einen außergewöhnlichen Regisseur (Foto: Barbarella Entertainment)

Der Film basiert auf dem von Rainer Werner Fassbinder stammenden Stück „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“. Im Gegensatz zum Stück und der gleichnamigen Verfilmung von 1972 ist die neue Kinofassung von François Ozon („8 Frauen“) mit homosexuellen Männern statt Frauen besetzt. Davon abgesehen folgt er der ursprünglichen Konstellation und Handlung Punkt für Punkt. „Peter von Kant“ ist ein starkes, emotionales Kammerspiel voller Sex und Leidenschaft und eine Hommage mit starken Bildern und einem grandios aufspielenden Hauptdarsteller – der nicht zufällig optisch und charakterlich an Fassbinder erinnert. Ménochets Darbietung ist von einer ungeheuren Wucht. Der Film, der 2022 die Berlinale eröffnete, ist ein Tribut an das Kino, die 70er und einen außergewöhnlichen Regisseur. Kurz: Kino pur!

„Peter von Kant“, Regie: François Ozon. Mit Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Hanna Schygulla. 85 Min. Ab dem 22. September im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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