Das Sub-Genre „DDR-Komödien“ erlebte seine Blütezeit um die Jahrtausendwende. „Sonnenallee“, „Good Bye, Lenin“ & Co. luden zu kräftigen Lachern über die Nachkriegsdiktatur auf deutschem Boden ein. So wirkt „Vorwärts immer“ von Franziska Meletzky 27 Jahre nach dem endgültigen Untergang der Deutschen Demokratischen Republik schon filmhistorisch aus der Zeit gefallen. Der Streifen selbst ist es leider nicht. Er huldigt der Manie vieler deutscher Filme, den billigsten Lacher intelligenter Satire vorzuziehen.
Dabei ist die Filmidee an sich nicht schlecht: Ein Theaterensemble schickt den DDR-Staatsschauspieler und heimlichen Honecker–Imitator Otto (Jörg Schüttauf) ins Zentralkomitee der Einheitspartei SED. Um den Schießbefehl für eine Montagsdemo in Leipzig zu widerrufen, der auch seine dort protestierende Tochter Anne (Josefine Preuß) treffen würde.
Der Rest ist seicht und simpel: Otto stolpert und nuschelt sich als falscher Honecker in oberflächlichster Slapstick-Manier durchs Witzfigurenkabinett der SED und entfacht selbst bei seiner eisernen DDR-Lady Margot (Hedi Kriegeskotte) die Liebe neu. Weitgehend witz- und einfallslos. Ein Lichtblick: Josefine Preuß. Und der Schlussgag hat es in sich.
/ MISCH
Passage Kino
13.10.17, 18 Uhr und 20:30 Uhr
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