(20.10.) Film, „Daniel Hope – Der Klang des Lebens“, Abaton, 17:15 Uhr

Der Hamburger Filmemacher Nahuel Lopez hat den Star-Geiger Daniel Hope porträtiert – und bei bewegenden Bildern und herrlicher Musik einen bemerkenswerten Film geschaffen.

Sein Ton ist unverkennbar: klar, schnörkellos, kraftvoll und doch voller Gefühl. Mit dreieinhalb Jahren ging Daniel Hope bei Star-Geiger Yehudi Mehunin ein und aus, weil seine Mutter dessen Assistentin war, lernte große Musiker kennen und die Musik lieben. Damals beschloss er, Geiger zu werden, begann als Vierjähriger, das Instrument zu lernen, verfolgte sein Ziel unbeirrt. Heute ist Hope einer der bedeutendsten Violinisten der Gegenwart.

Der Hamburger Filmemacher Nahuel Lopez hat den 44-Jährigen porträtiert. Und mehr als das. Er begleitete ihn nicht nur quer über die Kontinente bei seinem musikalischen Schaffen, sondern begab sich mit ihm auch auf die Suche nach seinen Wurzeln – und der Antwort auf die Frage, wie sich Exil auf die Kunst auswirkt.

Betörende Bilder und herrliche Musik

Ein Thema, das auch Lopez bewegt, dessen Familie vor Pinochet aus Chile nach Hamburg floh. Hopes Familie wurde gleich zwei Mal vertrieben: erst von den Nazis aus Berlin, später flüchteten die Eltern aus Angst vor Repressalien durch die Apartheid-Regierung mittellos aus der neuen Heimat Südafrika, wo Hope geboren wurde; sein Vater Christopher, Schriftsteller, veröffentlichte als Verleger kritische Texte, auch von Schwarzen. Während wir die Lebensgeschichte des Ausnahmegeigers kennenlernen – die Kindheit in London, als Schützling Menuhins, die Entwicklung zum Star-Solisten, die Rückkehr in die Heimatstadt der Großeltern (Berlin) und der Kampf um die Grabstätte der Urgroßeltern – wird zugleich über Flucht, Heimat und Familie sinniert.

Nicht so einfach, die verschiedenen Erzählstränge zu einem großen Ganzen zu verschmelzen. Doch Lopez gelingt es. Auch wenn der Fokus manchmal zu sehr weg von der Musik und hin zur Suche wandert, hat er doch ein bemerkenswert komplexes, ästhetisches Werk geschaffen. Ganz nah kommen wir dem so sympathischen Geiger, während der Film uns mit herrlicher Musik und betörenden Bildern verzaubert: Kameramann Florian Kirchler bringt mit seinem Blick für Details die Schönheit des Alltäglichen zum Strahlen.

/ Maike Schade

Abaton
20.10.17, 17:15 Uhr

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20. Oktober 2017
00:18
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