(5.8.) Film, „Destination Wedding“, Abaton, 21:50 Uhr

In dieser RomCom wird die kalifornische Albtraumhochzeit zum dramaturgischen Brachland – gerettet von den 90s-Darlings Winona Ryder und Keanu Reeves.
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Vom Titel sollte sich Rom-Com-Fan erst mal nicht abschrecken lassen – es handelt sich nicht um einen Spoiler, sondern um einen US-Ausdruck für eine fancy Hochzeit, die nicht zu Hause auf dem öden Standesamt, sondern irgendwo im möglichst eindrucksvollen Urlaubsparadies stattfindet. Kann schön sein, aber auch ärgerlich für die Gäste, die den Reisestress auf sich nehmen dürfen. Sogar sehr ärgerlich für die frustrierte Lindsay (Winona Ryder), ist es doch ihr verhasster Ex, der in kalifornischer Weinbergidylle einer anderen das Jawort gibt.

Der Stress geht schon am Flughafen los, als ihr ein unverschämter Typ namens Frank (Keanu Reeves) in die Quere kommt. Wie es das Schicksal (?) so will, sitzen die beiden Verkorksten auch im Flieger nebeneinander. So stellt sich heraus, dass auch Frank auf der Gästeliste jener Hochzeit steht. Das Hund-und-Katz-Spiel der beiden kann also fröhlich weitergehen.

Die kalifornische Albtraumhochzeit

Warum genau sie sich den Trip eigentlich antun, bleibt fraglich. Ebenso wenig lernen wir den fiesen Bräutigam oder den Rest der Hochzeitsgesellschaft kennen, außer über oberflächliche Lästereien der beiden beziehungsgestörten Zaungäste. Deren Annäherung steht hier im Fokus, viel passiert sonst nicht.

Dafür wird in eineinhalb Stunden Laufzeit ungefähr so viel gesabbelt wie in einer halben Staffel „Gilmore Girls“. Vor allem über die eigenen Neurosen und die des anderen, aber auch über Gott, die Welt, etc. Das ist mal anstrengend, mal amüsant, erreicht aber nie den Charme von z. B. Richard Linklaters „Before …“-Trilogie, die ja ein ähnliches Konzept hat. Die Entscheidung, das konfliktbrodelnde Setting der kalifornischen Albtraumhochzeit als dramaturgisches Brachland zu behandeln, funktioniert bei Regisseur Victor Levin nur bedingt: Viel Gag- und Romantikpotenzial wird dabei links liegen gelassen. Als Zynikerversionen von Doris Day und Rock Hudson machen die 90s-Darlings Winona Ryder und Keanu Reeves allerdings einen guten Job und überbrücken mit viel Selbstironie so manchen Fremdschäm-Moment.

/ Karin Jirsak / Foto: Ascot Elite

Abaton
5.8.18, 21:50 Uhr

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05. August 2018
10:30
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