(7.3.) Film, „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“, Abaton, 19:30 Uhr

Geht doch! Mit „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ ist Lola Randl eine wirklich witzige und intelligente deutsche Komödie gelungen.

Fröhlich gleitet Luisa in ihrem VW Beetle durch die Straßen. Alles ist eitel Sonnenschein und Regenbogen, doch dass die bonbonfarbene, collagenartige Musterhauswelt (denn in einem solchen lebt Luisa mit ihrem Ehemann Richard, der diese Fertigbauten verkauft) nicht ganz real ist, merkt der geneigte Zuschauer sofort. Der Zusammenbruch lässt nicht lange auf sich warten.

Als Richard (Charly Hübner) sich das Kreuz verrenkt, droht der Wochenendausflug mit ihrem Geliebten, Richards Chef Leo (Benno Fürmann), ins Wasser zu fallen. All die Heimlichtuerei, das Gehetze und Luisas Anspruch, im Job als Paartherapeutin, als Geliebte und Ehefrau perfekt zu sein, wachsen ihr über den Kopf. Tja, und dann kommt Ann. Ann sieht genauso aus wie Luisa, und sie ist plötzlich einfach da. Sie ist, wie Luisa haarscharf psychologisiert, ein durch Stress abgespaltenes Teil ihrer Seele. Und sie ist die Lösung all ihrer Probleme: Ann kann bei Richard bleiben, während sie selbst ihren Liebestrip mit Leopold unternimmt. Blöd nur, dass Ann zunehmend ihr eigenes Leben leben möchte – und in all ihrer Naivität und Ungehemmtheit den beiden Männern viel besser gefällt als die ständig um Selbstkontrolle ringende Luisa …

Intelligent, witzig und völlig surreal

Burnout und Schizophrenie: Eigentlich ja nichts zu lachen, doch Randl wuppt das schwierige Thema mit spielerischer Leichtigkeit. „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ strotzt nur so vor intelligentem Witz, erinnert in seinem surrealen Setting und Stil an Filme von Jacques Tati und ist auch ansonsten gespickt mit Zitaten aus Highlights der Filmgeschichte,Filmgeschichte, darunter „American Beauty“, „Dirty Dancing“, „Ghost – Nachricht von Sam“ oder auch „Basic Instinct“.

Dazu kommen formidable Hauptdarsteller, allen voran die auch im wahren Leben mit Charly Hübner verheiratete Lina Beckmann, die geradezu lustvoll und mit stummfilmhaft überzogener Mimik in der Doppel- bzw. später Dreifachrolle brilliert. Es gibt sie doch, die gute deutsche Komödie.

/ MAS / Foto: COIN FILM, Svenja von Schultzendorff

Abaton 
7.3.18, 19:30 Uhr / Premiere mit Beckmann, Hübner u.a.

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07. März 2018
02:16
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