Unser Dokutipp: Deutschland ist eine GmbH. Die USA haben uns besetzt. Flüchtlinge essen kleine Kinder. So reden Rechte. Rechte sind Nazis. Nazis sind Schweine. Oder? Regisseur Dieter Schumann sieht das anders. Seine TV-Reportage „Weltbahnhof mit Kiosk“ erweiterte er zur kinotauglichen Dokumentation „Neben den Gleisen.“
Zentrum des Geschehens ist ein Bahnhofskiosk im mecklenburgischen Boizenburg, 60 Kilometer elbaufwärts von Hamburg gelegen, während der Flüchtlingskrise. Allerlei skurrile Typen bevölkern ihn. Als die Neuankömmlinge das Stadtleben auf den Kopf stellen, sprechen die Stammgäste über ihre verlorenen Träume, schlimmen Schicksalsschläge und vagen Hoffnungen. In der Melange aus unangenehmen Parolen und humorvoller Warmherzigkeit und Güte wird die soziale Dimension von „denen da unten“ ungeschminkt deutlich. Schumann ist mit dieser Doku ein mikrosoziologischer Geniestreich geglückt. Er gibt dem Stammtisch eine Stimme, zeigt das große Ganze im ganz Kleinen. Getreu seinem Motto: „Menschen wollen gehört werden.“ / Mirko Schneider
Studio Kino
9.4.17, Sondervorstellung mit Gästen, 17 Uhr
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