Als Alexander McQueen im Februar 2010 Selbstmord beging, stand die Modewelt still. „Nur die, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit ein Mensch gehen kann“, schrieb Bob Geldorfs Tochter Peaches damals auf Twitter. Wie weit das war, beleuchtet die faszinierende Doku „Alexander Mc- Queen“. Aus dem Londoner Arbeiterstadtteil East End katapultierte sich der Modemacher an die Spitze. Madonna, Lady Gaga oder Kate Moss, alle verehrten ihn.
Provokative Modeschauen wie der „Highland Rape“ – Models in zerrissenen Kleidern imitierten Vergewaltigungsopfer – polarisierten und festigten seinen Ruf als Provokateur. So genial und kreativ McQueens Mode jedoch war, so verletzlich war seine Seele. Der offen homosexuell lebende McQueen unterlag Stimmungsschwankungen, nahm Drogen, wirkte unheilvoll gehetzt. Vor allem die vorwärtstreibende Filmmusik und die privaten Aufnahmen der jederzeit spannend erzählten Doku verschaffen einen exzellenten Einblick in die Gefühlswelt eines Genies, das trotz seines steilen Aufstiegs immer auf merkwürdige Weise heimatlos blieb.
/ MISCH / Foto: PROKINO Filmverleih GmbH, Ann Deniau
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2.12.18, 21:20 Uhr
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