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Selten schmusen Popkultur und Politik so innig wie seit Jahren in der US-amerikanischen Version der internationalen Franchise-Formate „The Bachelor“ und „The Bachelorette“. Während die deutschen Varianten die klassischen Eskapismus-Versprechen des Trash- Genres erfüllen, ist der US-„Bachelor“ immer auch höchst politisch – selbst wenn er krampfhaft versucht, es nicht zu sein. Die US-Ausgaben bedienen unverbrämt die Werte eines extrem konservativen, Weißen, patriarchalischen, christlichen und heftig geairbrushten Amerikas. Die Männer zeigen ihre Sixpacks, sind jedoch oft gescheiterte Footballspieler, die Frauen haben die für derlei Formate obligatorische Modelfigur. In den Insta-Bios der Protagonist:innen wimmelt es von Bibelversen; kaum eine oder einer ist sich zu schade, mit der eigenen Jungfräulichkeit hausieren zu gehen – und alle sind sie „here for the right reasons“.
Annika Brockschmidt und Anja Rützel werfen an diesem Abend ihre journalistischen Expertisen zusammen, erklären die politischen Dimensionen von Trash-TV und sezieren ein für viele überraschendes Propaganda-Instrument der US-Republikaner. Sie verbinden das ganz und gar nicht Lustige mit dem wirklich Bizarren. Mit reichlich Bildmaterial, rezitierten Original-Szenen und plastischen Beispielen holen sie dabei auch Bachelor-unerfahrene Menschen ab und ziehen so unterhaltsame wie aufschlussreiche Parallelen zwischen Realität und Reality. Schließlich ist es kein Zufall, dass Donald Trump zuerst Trash-TV-Star werden musste, bevor er es zum Präsidenten brachte.
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