Der Religionsführer Jokob Frank (1726–1791) wollte die Juden im Osten Europas für die Moderne öffnen. Diese Mission gestaltet sich jedoch kompliziert. Als Messias verehrt und als Kätzer beschuldigt, wechselt er vom Judentum zum Islam und konvertierte dann wiederum zum Christentum. Bukarest, Warschau, Thessaloniki oder Wien sind nur ein Bruchteil seiner Stationen.
Die außergewöhnliche Biografie Jokob Franks, verschriftlicht in dem Roman der polnischen Autorin Olga Tokarczuk, ruft aber auch im echten Leben Hasser und Bewunderer auf den Plan. Die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak inszeniert die Geschichte jetzt für die Bühne des Thalia Theaters. Sie rollt das Stück als eine europäische Geschichte von Migration, Menschenrechten, Klassenunterschieden und sozialer Revolution aus. Tickets für die Voraufführung gibt es ab acht Euro.
/ HL
Thalia Theater
4. Juli 2021, 17 Uhr