„Alles auf Rausch“ setzen Feine Sahne Fischfilet bei ihren Shows, wie wir hier zuletzt im Februar in der ausverkauften Inselparkhalle erleben durften. Doch die Band um Punkschwergewicht Monchi kann nicht nur feiern, sie hat auch was zu sagen. Nicht zuletzt dank ihres Engagements gegen die wieder erstarkte Rechte gerieten die Jungs aus Mecklenburg–Vorpommern in den Fokus der Medien. Mit dieser Haltung zogen sie nicht nur den Hass von Rechts auf sich, sondern auch die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes. Von all dem erfahren wir im Regiedebüt von Charly Hübner.
Dieser, ebenfalls born and bred in Meckpomm, erzählt nun die Geschichte von FSF-Sänger Jan Gorkow, liebevoll Monchi genannt. Ein temperamentvoller Junge vom Land, mit Ecken und Kanten, der sicher nicht jedermanns bester Freund ist oder sein will und daraus sein Alleinstellungsmerkmal gemacht hat. „Verbietet sie, hör’n wir euch schrei’n, euch fall’n nur Dickenwitze ein …“, rotzt er heute seinen Hatern von der Bühne runter ins Gesicht.
Vom Dorfhooligan zum Antifaschisten
Was Musik und Tourleben der Band angeht, hätte mancher sich vielleicht etwas mehr Einblick gewünscht. Im Rampenlicht steht aber ganz klar das „wilde Herz“ von Monchi, den wir hier ganz privat kennenlernen. Da kommen zum Beispiel Mama und Papa Gorkow zu Wort. Die wissen davon zu berichten, wie es ist, wenn man den 14-jährigen Sohn nachts in Dortmund aus dem Knast holen muss. Denn dieser Jan Gorkow, da wird zum Glück nichts beschönigt, ist ein krasser Typ und hat in der Vergangenheit schon so seine dunklen Momente gehabt.
Vom Dorfhooligan zum streitbaren Antifaschisten, der seinen Eltern auf der neuen Platte ein Liebeslied widmet – keine uninteressante Heldengeschichte, die Charly Hübner hier zum Besten gibt.
/ Karin Jirsak / Foto: Neue Visionen Filmverleih
Zeise Kinos
9.4.18, 20:30 + 21 Uhr / „Wildes Herz“ läuft auch um 21:30 Uhr im Studio Kino.
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