Keine fertigen Kunstwerke vor weißen Wänden, sondern Kunst im Prozess unter blauem Himmel: Das Outdoor- Festival „MS Artville“ in Wilhelmsburg feiert Kunst nicht nur im Freien, sondern auch als einen freien Prozess, der im Dialog entsteht. Umringt von Wasser und Hafenindustrie zieht die Open-Air-Galerie auch dieses Jahr wieder Künstler und Kunstkollektive aller Disziplinen und aller Länder an den Reiherstieg, wo sie auf der künstlerischen Spielwiese leben, sich austauschen, gegenseitig inspirieren und an ihren Werken arbeiten.
Der gemeinschaftliche Entstehungsprozess zwischen den Künstlern ist charakteristisch für das MS Artville: fruchtbare Synergien, Prozesshaftigkeit und Dialog sollen die Wesensmerkmale des Festivals sein – und liefern übrigens so ganz nebenbei nebenbei auch noch ein politisches Statement gegen hermetisch abgeriegelte Weltbilder.
Ein Stadtteil nur für Kunst
Diesen Sommer hat das Festival erstmals kein spezifisches Oberthema, läuft aber dafür unter einem speziellen Vorhaben: Das MS Artville-Kunstgelände als Hamburgs 105. Stadtteil und urbaner Raum für Kunst und politischen Diskurs. Im Metaquartier soll der Frage, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt, unbefangen nachgegangen werden. So soll das Festival, das seit mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil der Wilhelmsburger Kulturszene ist, dieses Jahr noch intensiver vor Ort integriert werden und der Verbindung von Kunst und (politischer) Welt Ausdruck verleihen.
/ Ulrich Thiele
MS-Artville
25.7.18, 14-20 Uhr / Das MS-Artville-Gelände ist dienstags, mittwochs und sonntags geöffnet, bis zum 11. August.