Recherchen aus der Spielhalle bilden die Grundlage für das Theaterstück „Automaten“ im Lichthof Theater
Was treibt einen Menschen ins Glücksspiel? Keine gesellschaftliche Gruppe ist vor dem Reiz der Flucht in jene Parallelwelt sicher. Der Spielautomat bildet dabei das Scharnier zwischen Fantasie und Wirklichkeit, in dessen Dramaturgie sich der Spieler mit Körper und Geist willig fügt. In ihr vermag sich auch noch der unglücklichste Zocker als ewiger Gewinner zu betrachten, der manchmal einfach nicht weiß, wann Schluss ist.
Das vielseitige Berliner Produktionskollektiv lunatiks versteht sich als Forschergruppe mit Mitteln des Theaters. Seriöse wissenschaftliche Recherchen unter Spielern, Spielhallenbetreibern, Vertretern aus Politik und Industrie sowie Psychologen und Experten bilden hier die Grundlage für eine theatrale Aufarbeitung der freiwilligen Automatisierung des Menschen. Ein spannender Abend in einer Installation von niedervolthoudini, in Koproduktion mit Lichthof und unterstützt von diversen Suchtpräventionsinitiativen.
Text: Reimar Biedermann
Foto: Marcus Renner
Lichthof Theater
Mendelssohnstraße 15 (Bahrenfeld)
5.–7.6., 11.–14.6.
Am 13. Juni informiert die Suchtberatungsstelle BOJE ab 19 Uhr im Foyer über Glücksspiel und Spielerschutz. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema.