Filmkritik: „Bring Her Back“

Das YouTube-Duo Danny und Michael Philippou mit ihrem neuen Horror-Film "Bring Her Back"
Blut über Blut regnet es in „Bring Her Back“
Blut über Blut regnet es in „Bring Her Back“ (©A24)

Der tragische Tod ihres Vaters macht den 17-jährigen Andy (Billy Barratt) und seine jüngere, blinde Stiefschwester Piper (Sora Wong) plötzlich und unerwartet zu Waisen. Die alleinstehende Laura (Sally Hawkins), eine ehemalige Erzieherin, bietet sich als Pflegemutter an. Zwar würde sie in ihrem geräumigen, einsam gelegenen Haus im australischen Hinterland lieber nur Piper ein neues Heim bieten, doch die will auf keinen Fall von ihrem Stiefbruder getrennt werden. So nimmt Laura auch ihn bei sich auf. Aus ihrer Präferenz macht sie indes keinen Hehl: Andy muss in eine Art Abstellkammer ziehen, während Piper es sich im Zimmer von Lauras Tochter Claire bequem machen darf. Die verstarb erst kürzlich bei einem tragischen Pool-Unfall und war ebenfalls blind. Überrascht stellen die Neuankömmlinge dann fest, dass noch ein weiteres Pflegekind im Haus wohnt. Der kahlköpfige Oliver (Jonah Wren Phillips) mit dem hypnotischen Blick spricht allerdings kein Wort. Lauras Versuchsanordnung ist nun komplett. Alle unter ihrem Dach Versammelten sind Schachfiguren im irrwitzigen Masterplan der traumatisierten Mutter. Der leere Pool im Garten soll zum Schauplatz eines okkulten Rituals werden, dessen Endziel der Filmtitel spoilert …

„Bring Her Back“: Body-Horror für Experten

Filmplakat von „Bring Her Back“ (©A27)

Der zweite Kinofilm der australischen Brüder Danny und Michael Philippou, die mit dem YouTube-Horrorkanal „RackaRacka“ bekannt wurden, zielt ohne große Umwege voll auf die Zwölf. Sally Hawkins, sonst eher auf naiv-gutherzige Rollen abonniert, darf als dämonische Laura alle Antagonistenregister ziehen. Es macht Spaß, ihr dabei zuzusehen. Leider verliert der Film schon früh das rechte Maß und suhlt sich dermaßen genüsslich in krassestem Body-Horror, dass sogar Hartgesottene angesichts mancher Szenen die Finger vor dem Gesicht verknoten werden. Prothesenbauer und Effektspezialisten hatten sicher große Freude bei der Arbeit, für den Zuschauer wird’s allerdings irgendwann ein bisschen arg viel Blut und Fleischsalat. Zudem gehen Logik und Continuity im Laufe des überdrehten Gemetzels völlig flöten. Den YouTube-Brüdern sind die Pferde durchgegangen. Nur für leidensfähige Spezialisten! / Calle Claus

Der Trailer zum Film: 

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Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 08/2025 erschienen.

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