Auf der Kundgebung am Rathausmarkt haben Gastronomen ihrer Forderung nach mehr finanzieller Unterstützung und einem Rettungsschirm für von Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmern Nachdruck verliehen
Text: Isabel Rauhut
Angesichts der sich abzeichnenden Verlängerung und möglicher Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen, werden Hilfen für Gastronomie-Beschäftigte immer dringlicher. „Die Maßnahmen müssen sozial abgefedert werden, damit die Menschen, die jetzt die finanziellen Einbußen zu tragen haben, nicht im Zuge der Corona-Pandemie in Armut und Verelendung abdriften“, sagte Silke Kettner, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Hamburg-Elmshorn (NGG) auf der Kundgebung am Rathausmarkt.
Unter dem Motto „Wir müssen unseren Löffel abgeben“ versammelten sich knapp 30 Köche und Kellner sowie Hotelangestellte auf dem Rathausmarkt, um symbolisch 600 Löffel abzugeben und vor Bürgermeister Peter Tschentschers Tür zu legen.
40 Prozent Einkommensverlust
Die gut 55.000 Beschäftigten der Hamburger Gastronomie hätten knapp 40 Prozent Einkommensverlust seit März gehabt, erklärte Kettner. Die Gewerkschaft fordert daher die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 100 Prozent. Zudem soll es Maßnahmen gegen Überschuldung geben, ein Schutz des Wohnraums und Ausbildungen in den gastronomischen Betrieben sichergestellt werden. Die Pandemie-Situation mache die Branche unattraktiv und so wachse der Fachkräftemangel weiter, sagte Silke Kettner.
Zwei Kisten mit den insgesamt knapp 600 Löffeln und viel Hoffnung auf Besserung wurden zum Abschluss der Kundgebung ins Rathaus getragen.