Nachtleben-Kolumne: I never dated a Discjockey before …
Wenn dir Rosamunde-Pilcher-Shizznit à la „Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert“ im realen Leben widerfährt, ist das ganz schön abgedreht. Dass der junge Mann unter anderem seine Brötchen damit verdient, die Musiknerds und Weekend-Warriors zum Tanzen zu bringen, ist da erst mal komplett nebensächlich.
Die plötzliche Aufgeregtheit nach jahrelangem, eher belanglosem „Hallo-alles fein-bei-Dir- ach-wie-schön-Ciao“-Austausch beschäftigte mich viel mehr. Einziger Unterschied: Man muss die Ursache der verwirrenden Gefühlswallung nicht ständig auf Facebook stalken, sein Konterfei ist in diesen Wochen über die ganze Stadt plakatiert. Ahhh, fuck, echt jetzt, Der? Nun gut, nach ein paar Dates ist die Sache sowieso klar, aus der Nummer komme ich nicht mehr so easy raus.
Der Tag, an dem wir zusammen auf ein Mini-Open-Air in seine Welt fahren, ist also schneller da, als gedacht, und ich Golden-Era-HipHop-Chick steh’ plötzlich zwischen lauter Menschen mit Glitzer im Gesicht, die zu einer Musik tanzen, die für mich bis dato einfach unter dem Begriff Elektro lief. Ich komme mir komisch vor, so als ob ich die richtigen Codes nicht kenne, oder die falschen Klamotten anhabe. Ja ja, ihr dürft jetzt alle mal blöde glotzen: Ich bin’s, die Neue vom DJ – und dabei steh’ ich noch nicht mal auf seine Musik.
Text: PMS
Foto: Detlef Honigstein
Die „Freundin vom DJ“ gibt uns von nun an monatlich Einblick in die verrückte Partywelt, die sie jedes Wochenende in den Clubs dieser Stadt erlebt