Nachtleben-Kolumne: Pudel Overnight
Soso, der Angebetete spielt also regelmäßig im Pudel. Na dann heißt es ab sofort: It’s Pudel-Time, auch wenn ich da früher höchstens mal an einem Mittwoch zu einer Rap-Session war. Golden Era – kennste, kennste?
Das allererste Mal Pudel vor 14 Jahren war etwas schräg und prägte die leicht ambivalenten Tendenzen zu dieser Hamburger Institution. Noch zu Münchener Zeiten, in der legendären Ersten Liga, Phono kennengelernt (no hetero) und mich mit ihm im Pudel verabredet. Wir so an der Bar mit noch ’nem Typen ’n bisschen gequatscht, dann er so, ich geh’ mal auflegen, ich so easy ciao und dann zu dem Begleiter: und Du so? Er – guckt mich vollkommen angewidert von oben bis unten an, dreht sich um und geht. Ihhhh, was sind das denn für seltsame Menschen hier?!
So ein bisschen ist der Pudel: Kunststudenten, die zu unsicher zum Nettsein sind, Druffis, die gar nichts mehr können, Geek-Touristen und das alles in jeglicher Couleur, zu Bookings, die das Herz höherschlagen lassen.
Komisch finde ich die Leute da immer noch, aber so lange ich mich betrunken auf schlafende Clubgäste setzen darf, ohne dass mir einer eine Szene macht, stelle ich mich, wenn es hart auf hart kommt, auch auf die Straße und recke die Faust in die Luft für Dein Bleiberecht.
Text: PMS
Foto: Detlef Honigstein
Die „Freundin vom DJ“ gibt uns von nun an monatlich Einblick in die verrückte Partywelt, die sie jedes Wochenende in den Clubs dieser Stadt erlebt