Ist das ein Holi-Fest? Nein, ein Protestbild der Doku „Gefahrengebiete und andere Hamburgensien“, zu sehen im Rahmen der Festspiele
Eine Kissenschlacht auf dem Spielbudenplatz und die Klobürste als Symbol des Widerstands. Kreativ und bunt war der Protest der Hamburger Bürger im Januar 2014, als die Polizei die Stadtteile St. Pauli, Sternschanze und große Bereiche Altonas zum „Gefahrengebiet“ erklärte.
Nur neun Tage hielt die hoch umstrittene Maßnahme der Kritik stand – und steht beim 23. Hamburger Filmfest (1. bis 10. Oktober) nun erneut im Fokus. In „Gefahrengebiete und andere Hamburgensien“ hat Regisseur Rasmus Gerlach drei damalige Konfliktherde in der Stadt dokumentiert.
Auch abseits des Schauplatzes unserer Hansestadt gibt sich das Filmfest politisch. Die Reihe „Risse in der Fassade: Unabhängiges chinesisches Kino“ zeigt elf Filme, die im zensurgeprägten Reich der Mitte keine staatliche Zulassung erhielten, eine Auswahl israelischer Leinwandproduktionen würdigt das 50-jährige Jubiläum des deutsch-israelischen Freundschaftsvertrages.
In der Rubrik „Veto“ sind Flüchtlinge („A Syrian Love Story“) oder die Ausbeutung von Textilarbeitern in Indien („Jungle Sisters“) nur zwei von vielen Favoriten auf den mit 5.000 Euro dotierten Preis der Friedrich-Ebert-Stiftung für den besten politischen Film.
Überhaupt Preise: Hamburger Produzentenpreis, NDR-Nachwuchspreis, Preis der Hamburger Filmkritik … viele engagierte Filmemacher werden zu verdienten Ehren kommen. Und nicht nur, um beim Publikumspreis in der Rubrik „Eurovisuell“ mitzureden, lohnt sich der Besuch des Filmfestes allemal.
Text: Mirko Schneider
Filmfest Hamburg: 1.–10.10.
Festivalkinos: Abaton, Metropolis, Passage, Studio u.a.
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