In der Hamburger Geografie gibt es seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Objekte, die heute in Schulbüchern und anderen Darstellungen von verschiedensten Orten und Menschen zu finden sind. Mit einem kritischen Blick auf diese fällt aber auf, dass sie zwar das Weltbild prägen, jedoch nie ein Abbild der Realität zeigen. Vielmehr sind sie von Menschen gemacht. Wer oder was steckt hinter diesen Bildern und Karten? Und welche Geschichten von Welt erzählen sie? Welche fehlen? Kritische Theoretiker und Theoretikerinnen und Kartografen und Kartografinnen zeigen in der Ausstellung, wie durch die Gestaltung von Karten und Bildern eine gerechtere und lebenswertere Welt kreiert werden könnte. So auch das studentische Hamburger Kollektiv Kartattack. Dieses hat für die Ausstellung einen Flow-Motion-Film produziert, der sich insbesondere an junge Menschen richtet und den Zuschauern die Praxis des Kartenmachens veranschaulicht. Mit der Intention, dass junge Menschen anfangen, Karten zu erschaffen und damit einhergehend neue Weltbilder zu gestalten.
Die Ausstellung „geografisch post/kolonial – Wie aus Karten und Bildern Welt entsteht“ ist in Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Kritische Geographien Globaler Ungleichheiten“ der Universität Hamburg und dem Kollektiv Kartattack entstanden und noch bis zum 24. Juli 2023 im Altonaer Museum zu sehen.
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 05/2023 erschienen.