Die vergangenen 30 Tage habe ich versucht, plastikfrei durch Hamburg zu kommen. Gar nicht so einfach, aber auch gar nicht so schwer
Wie kam es dazu? Neben der Tatsache, dass wir die Eröffnung des Unverpackt-Ladens Stückgut von Tag 1 an mit betreut haben, gab es noch zwei weitere konkrete Anlässe: Meine Reise nach Borneo, genauer: ins Tauchparadies Mabul, wo man zwischen Cola-Dosen und Windeln schnorchelt, solange man nicht mit den Einheimischen jeden Morgen den Plastik aus dem Meer fischt.
Und einen Film der großartigen Reihe »Ocean Film Tour«. In dem saß ich eines Abends im Mai mit meiner Schwester Ronja und als er um 23 Uhr endete, entschloss ich spontan, ab Mitternacht mit einem weitestgehend plastikfreien Leben zu beginnen. Weitestgehend, da ich mir ohne Vorbereitungszeit das Schlupfloch ließ, alles aufbrauchen zu dürfen, was ich noch habe.
Was waren drei Haupt-Erkenntnisse?
- Obwohl Barpersonal fast gedankenlos sicher zu Strohhalmen greift, gibt es doch auch viele Gastronomen, die sich sehr viel Mühe bei ihren Einkaufs- und Produktionsprozessen geben. Beispielhaft: der Juwelier und das benachbarte Cook Up in der Weidenallee. oder das Piccolo Paradiso. Oder viele Streetfood-Stände auf dem Spielbudenplatz.
- Es ist erstaunlich, wie oft am Tag man mit Plastik in Berührung kommt. Zählt das mal mit: Mein Rekord lag bei 307. Und daraus abgeleitet…
- Ich habe ein Asthmaspray, trage Kontaktlinsen mit Behältnis, für mein Büro habe ich noch keine Toner-Alternative gesucht, weil wir das in dem Monat nicht brauchten, aber: Den meisten Scheiß braucht man nicht! Es gibt Pfand, Glas, Papier, Verzicht, »auf die Hand« oder viele andere Alternativen! Mein Resultat: 20 Teile.
Ich habe meine »Plastinenz« nun verlängert. Warum? Weil ich natürlich unter 20 Teile kommen will. Und weil Ihr in 4 Wochen hier darüber lesen und nachdenken sollt.
Wir lesen uns Montag wieder,
Jannes
/ Foto: privat
Who the fuck is… Jannes Vahl*?
Vision von und für Hamburg
Kein Schwarz und Weiß, Kreativität Tag und Nacht, Natur grün und blau.
Rezept zum Runterkommen bei zu hohem Lebenstempo
Meditation. Basketball. Radfahren.
Karma-Cocktail für ein korrektes Leben
Rumcola. Und jeden Tag versuchen, ein besserer Mensch zu sein. ?
*Jannes Vahl ist Clubkinder-Gründer und Inhaber der Agentur Polycore. Und gibt jede Woche bei uns seine persönliche Sicht auf seine Woche.