Kolumne: Tag der Herzen. Viele Menschen haben heute Liebe verdient. Auch jene, die den abgebrannten Pudel wieder aufbauen wollen
Ich muss heute ein wenig aufpassen. Erstens, weil ich eh schon fast jeden Tag Herzen in den sozialen Medien poste. Zweitens, da sich einige eventuell langweiligen, wenn ich immer nur mit sozialen Themen um die Ecke komme. Und drittens, damit ich nicht wie ein griesgrämiger Single wirke. Bin ich nicht. Im Gegenteil.
Ich möchte den heutigen Valentinstag umfunktionieren. Jeder, der seine Liebe heute seinem gegen- oder gleichgeschlechtlichem Sexualpartner zeigen möchte: gerne. Ob mit einem Gutschein für eine Massage, einem selbstgekochten Essen oder Haushaltsartikeln: euer Ding. Meine Idee allerdings ist folgende:
Am 14. Februar zeigt man seine Liebe einem Menschen, der etwas Gutes für die Gesellschaft tut. Helfer aus den Messehallen, die diese Woche ihren 2.000.000sten Artikel zusammengepackt haben, kriegen Massagen. Freiwillige, die heute im Regen auf dem Spielbudenplatz bei der Antikältehilfe für Obdachlose angepackt haben, bekommen warme Suppe. Freunde, die sofort nach dem Brand angeboten haben, den Golden Pudel Club wieder aufzubauen, erhalten Farbe und Pinsel.
Wenn euer Sexualpartner nun auch etwas Gutes für die Gesellschaft tut: umso besser! Sonst solltet ihr aber streng genommen auch gar nicht erst mit ihm schlafen.
Habt einen schönen Start in die Woche, wir lesen uns Sonntag wieder. Jannes
Foto: clubkinder e.V.
Who the fuck is Jannes?
Jannes Vahl hat den gemeinnützigen Verein Clubkinder e.V. gegründet. Mit Konzerten, Partys oder Events sammelt er Spenden für soziale Projekte in Hamburg, beispielsweise mit der Tagebuchlesung. Außerdem leitet er die Kreativagentur Polycore mit Büro auf St. Pauli. Mit seinem Compagnon Joko setzt er hier Projekte um. Jannes Vahl hat 5.000 Facebookfreunde, trinkt Craft-Bier, mag die Band Pearl Jam und versendet digitale Herzchen. In seiner neuen Kolumne berichtet er jeden Sonntag über ein Hamburger Thema, das ihn in der letzten Woche beschäftigt hat.