Kolumne: Die Welt dreht durch – und alle Menschen mit dem Herz am rechten Fleck müssen heutzutage zusammenhalten wie noch nie
Es gibt so Tage, da hat man einen Plan, startet aufgeräumt in seine Aufgaben – und liest etwas, bei dem man nicht nur versteht, dass der Tag anders ablaufen wird, sondern bei dem man auch versteht, dass sich das Leben in seinem Umfeld verändern wird: das Zusammenleben vieler Menschen, ob man sie nun persönlich kennt oder aus dem Internet, ob sie nun drei Straßen weiter wohnen oder drei Länder.
Dieser Tage erlebe ich solche Tage irgendwie häufiger. Was an einem anderen Interesse von mir liegen könnte. Oder an einer anderen Informationskultur, als ich sie noch beispielsweise in den Neunzigern auf dem Gymnasium hatte. Da hatte man ja irgendwie auch tagtäglich mit Wissen zu tun, aber wenn es nicht aus der Vergangenheit kam, musste man schon einen guten Lehrer haben, die Tageszeitung lesen oder die Tagesschau gucken. Was irgendwie spießig war bei aller Coolness.
Gerade wendet sich das Englische Königreich politisch. Was mir immer überaus stabil erschien. Die Türkei dreht völlig unfrei. Was mir durch die vielen Türken in Deutschland immer völlig vertraut vorkam. Amerika killt Schwarze. So drastisch muss man es wohl sagen. Was für mich immer automatisch mit Will Smith, Michael Jordan und Jay Z daherkam. Weniger, weil sie prominente Multimillionäre sind, sondern weil dort immer alles möglich scheint. Alles positiv.
Ich habe viele dieser Themen in der Timeline, wie Umweltschutz oder jede Menge soziale Aktivitäten. Wohl weil ich interessierte Freunde habe, es aber auch wichtig finde, diese Dinge zu sehen. Gerade, weil sie teilweise weit weg scheinen. Macht bitte weiter so. Und hört stattdessen auf, Pokémon- oder Schlagerfans zu verarschen. Lasst Euch bitte einfach in Frieden, solange keiner anderen Schlechtes will. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass alle Menschen mit dem Herz am rechten Fleck heutzutage zusammenhalten müssen wie noch nie.
Habt einen schönen Start in die Woche, wir lesen uns Sonntag wieder. Jannes
Foto: Julia Schwendner
Who the fuck is Jannes?
Jannes Vahl hat den gemeinnützigen Verein Clubkinder e.V. gegründet. Mit Konzerten, Partys oder Events sammelt er Spenden für soziale Projekte in Hamburg, beispielsweise mit der Tagebuchlesung. Außerdem leitet er die Kreativagentur Polycore. Mit seinem Compagnon Joko setzt er hier Projekte um. Jannes Vahl hat 5.000 Facebookfreunde, trinkt Craft-Bier, mag die Band Pearl Jam und versendet digitale Herzchen. In seiner neuen Kolumne berichtet er jeden Sonntag über ein Hamburger Thema, das ihn in der letzten Woche beschäftigt hat.