Karin Beier mag keine leichten Aufgaben. Im Herbst bringt die Intendantin des Deutschen Schauspielhauses umstrittene Themen auf die Bühne: Islamkritik, Flüchtlinge und Extremismus. Ein Gespräch
SZENE HAMBURG: Ihre zweite Spielzeit in Hamburg geht zu Ende. Wie geht es Ihnen?
Karin Beier: Gut (lacht). Ich bin natürlich ein bisschen k. o. Wegen des Unfalls mit dem Eisernen Vorhang (Oktober 2013, Anm. d. Red.) waren wir spät dran mit der Planung der aktuellen Spielzeit, das hatte auch Konsequenzen für die Werkstätten … Es war permanentes Krisenmanagement. Aber künstlerisch gesehen, ist diese Spielzeit sehr gut gelaufen.
Sie haben angekündigt, dass die nächste Spielzeit weniger politisch korrekt wird. Was heißt das?
Als wir im Haus über das Stück „Geächtet“ sprachen, hatte ich Bedenken, dass man damit den falschen Leuten ins Horn bläst. Da gibt es zum Teil islamfeindliche Positionen, und wir wollten der AfD oder der Pegida-Bewegung damit keine Argumente liefern.
Was für Positionen sind das?
Zum Beispiel fällt der Satz: „Der Koran ist ein einziger langer Hassbrief an die Menschheit.“ Wenn so etwas auf der Bühne gesagt wird, könnte es plötzlich einen Wahrheitsanspruch bekommen, dabei ist es nur die Äußerung einer einzelnen Figur und nicht die politische Haltung des Stücks.
„Papst-Bashing ist erlaubt, Islamkritik nicht“, haben Sie gesagt. Möchten Sie das Tabu brechen?
(…)
Interview: Natalia Sadovnik
Foto: Klaus Lefebvre
Das vollständige Interview ist in der aktuellen Juli-Ausgabe von SZENE HAMBURG zu lesen.