Mit seinem Freundeskreis war er vor 15 Jahren im Stadtpark. Am 18. Juni steht Max Herre hier wieder auf der Bühne
Vor 15 Jahren stand Max Herre schon einmal auf der Stadtpark-Bühne und hatte ein paar der Gäste dabei, die ihn auch diesmal begleiten, etwa Joy Denalane, inzwischen seine Frau und Mutter seiner beiden Kinder, oder den Rapper Afrob. Damals nannte sich sein Kollektiv Freundeskreis und vereinigte einige der besten Hip-Hop-Künstler der Stuttgarter Szene. Songs aus dieser Zeit wie A-N-N-A oder Esperanto hat der inzwischen in Berlin lebende Sänger und Produzent immer noch im Repertoire.
Herre kann nicht nur Liebeslieder, er gehört auch zu den kritischen Stimmen der deutschen Pop-Kultur. Aufruhr mit dem Blick auf die arabische Revolution und die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer und Berlin-Tel Aviv, in dem er das Schicksal eines jüdischen Mädchens im Jahr 1938 beschreibt, sind solche nachdenklichen Nummern. Doch Herre ist auch ein Meister des Grooves und allerbesten Kopfnicker-Hip-Hops. Eine fette Party ist also garantiert.
Wer kein Ticket mehr für das mittlerweile ausverkaufte Open R-Konzert bekommen hat, kann sich, wie viele andere Menschen, auf den Rasenflächen im Stadtpark niederlassen und Herrn Herre zumindest zuhören. Das ist auch sehr schön.
Text: Heinrich Oehmsen