Fair gehandelt und ohne Mega-Player: Die unprätentiöse Producers Artfair eröffnet am 24.9. im Kraftwerk Bille
Der desolate Kunstmarkt mit den Mega-Playern, die Macht der Galerien und der Abgesang auf die Freiheit der Kunst bestimmen schon lange die Szene. Und genau dem stellt sich das junge Kollektiv der Producers Art Fair P/ART entgegen, das von drei ehemaligen Praktikanten der Deichtorhallen gegründet wurde – und die stetig wachsende Messe jetzt zum dritten Mal stemmt.
Eine Jury, zu der die Direktorin des Kunstvereins Bettina Steinbrügge ebenso gehört wie der Londoner Künstler Julius Heinemann und die Kunstautorin Antje Stahl, hat etwas mehr als 60 Künstler ausgewählt, die ganz unabhängig ihre Kunst präsentieren.
Mindestens zwei der Arbeiten jedes Künstlers sollten dabei weniger als 1.000 Euro kosten und statt der üblichen 50 gehen nur 25 Prozent Verkaufsprovision an die Veranstalter, dazu sind die Künstler vor Ort, es gibt Gesprächsrunden, man nimmt einen Drink zusammen – und abseits des aufgeblähten Kunstmarkts entsteht so ein Come Together, das die Arbeiten und Ideen in den Mittelpunkt stellt, Hemmschwellen abbaut und einen ganz unprätentiösen Umgang mit Kunst ermöglicht
Nach dem Start im Kolbenhof und der furiosen P/ART in den Phoenix Hallen im letzten Jahr zieht die Produzenten-Kunstmesse jetzt erneut an einen spannenden Ort: in das ehemalige Kraftwerk Bille in Hammerbrook. Zu sehen sind dort Skulpturen von Nils Kasiske, Zeichnungen von Paul-Kai Schröder oder Malerei von Simon Hehemann – hinzu kommen zahlreiche Künstlerbeiträge im Rahmenprogramm. Konsequent Haltung zeigen, Denkanstöße geben, bleibende Werte vermitteln und Beziehungen stiften will das P/ART-Team und startet damit am 24. September mit einer großen Eröffnung.
Text: Sabine Danke
Foto (oben): Jonas Kolenc: Twins
Heizkraftwerk Bille
Anton-Ree-Weg 50 (Hammerbrook)
24.–27.9.
Eröffnung: 24.9., ab 19 Uhr