Er war einer der spannendsten, einflussreichsten, mutigsten und wandlungsfähigsten Musikkünstler aller Zeiten: David Bowie. Und nun ist es schon fast fünfzig Jahre her, dass diese Ikone der Popkultur nach Veröffentlichung seines „Station To Station“-Albums nach Deutschland zog, nach (West-)Berlin. Bowie war damals stark drogenabhängig, machte einen kalten Entzug, bezog eine Altbauwohnung in Schöneberg und veröffentlichte in den darauffolgenden Monaten die drei Alben seiner Berlin-Trilogie, die zu den besten seiner Karriere zählen, nämlich „Low“, „Heroes“ und „Lodger“.
Mit viel Liebe und Hingabe zeichnet Reinhard Kleist, der Meister der Comic-Biografien, im wahrsten Sinne des Wortes diese aufregende Zeit nach und lässt das Vergangene mit der Gegenwart und der Zukunft verschwimmen. Ein wahnsinnig tolles Comic-Buch, das auch David Bowie hundertprozentig gefallen hätte – und das man jeder und jedem nur wärmstens empfehlen kann. Denn Reinhard Kleist bringt einem Bowie noch mal auf vollkommen neue Weise näher – und das kann niemals falsch sein.
Reinhard Kleist: „Low: David Bowie’s Berlin Years“, Carlsen Verlag, 176 Seiten, 25 Euro
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Diese Literaturkritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 02/2025 erschienen.