Julian Mohr und Jan Jatzkowski wissen, wie Online Marketing von morgen geht. Von Crowdfunding halten sie nichts.
Ganz einfach ist die Sache mit der Werbung ja nicht mehr. Darum setzen immer mehr Unternehmen auf Content-Marketing. Setzt man dabei auch noch auf wichtige Multiplikatoren, Meinungsmacher und Markenbotschafter, ist man bereits beim Held der Unternehmenskommunikation, dem Influencer Marketing. Und das spielt sich hauptsächlich online ab, schließlich nehmen die digitalen Medien und Kanäle immer weiter an Fahrt auf.
„Wir ordnen das Chaos!
In Deutschland steckt diese Art Werbung noch ein bisschen in den Kinderschuhen. Doch einer, der schon ganz früh die Lunte gerochen hat, ist Julian Mohr. Gemeinsam mit Jan Jatzkowski gründete er 2014 das Start-up Nqyer Media als Agentur für Influencer Marketing, Content-Marketing und Branded Entertainment. Schließlich glaubte schon damals das Team fest daran, dass die sozialen Plattformen eine Vielzahl von neuen und einflussreichen digitalen Medien hervorbringen werden. „Reichweiten und Formate haben sich zuerst ins Open Web und jetzt ins Social Web verlagert“, sagt Mohr, „die Kanäle und die Vielfalt des Contents ist für Laien aber längst unüberschaubar geworden. Wir ordnen dieses Chaos und machen es zugänglich.“
Nqyer Media erschließt den digitalen Markt darum für seine Kunden, übernimmt die Produktion des Contents und die Steuerung der Kampagne inklusive Kommunikation mit den Influencern und Magazinen.
Das Potenzial erkennen auch andere: Im September 2016 stieg der Werbevermarkter Weischer.Media bei Nqyer ein und übernahm 50,1 Prozent der Anteile.
Eine große Investorensuche ist dem nicht vorausgegangen. „Die richtige Idee zur richtigen Zeit richtig umzusetzen erleichtert die Suche nach Kapital.“
Ob Crowdfunding zumindest anfangs eine Rolle gespielt habe? „Um Gottes Willen“, so Mohr. „Ich will doch keine ganze Crowd hinter mir haben, wenn ich verhandle, das könnte einiges extrem ausbremsen.“
Stattdessen habe man damals auf einen Privatinvestor gesetzt. Der hat sich seine Anteile beim Einstieg von Weischer.Media versilbern lassen. / ILO