Phillip Toledano ist Fotograf und zudem gutaussehend, nett und intelligent, humorvoll und erfolgreich. Bevorzugt aber widmet er sich Alter, Tod, Verlust, Ängsten und Verdrängtem und macht dabei oft sein eigenes Leben und das seiner Familie publik. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase zwischen 2001 und 2003 hatte er die leeren Büros bankrotter Firmen in New York City fotografiert. 2006 begann er seinen dementen Vater zu betreuen und die innige Beziehung zu dem immer schwächer werdenden Mann bis zu dessen Tod in einfühlsamen Bildern festzuhalten. Außerdem verarbeitete er den Tod seiner Schwester bei einem Brand im Projekt „When I was Six“ und erarbeitete mit Maskenspezialisten in Porträts seines zukünftigen Selbst: der eisig lächelnde Beau im Smoking, der feiste Jedermann oder der einsame Alte im Rollstuhl mit gelangweilter Nurse neben sich. Die Werkschau in den Deichtorhallen gibt einen perfekten Einblick in Toledanos Werk.
Deichtorhallen
Deichtorstraße 1-2 (Altstadt)
12.8., 18 Uhr