Die „Straße der Wunder“ ist episch – und typisch John Irving: Nahtlos fügt sich das Werk ins Universum der Irving’schen Romanwelten. Der Autor schildert das Schicksal des hochbegabten Müllkippenkindes Juan Diego, der später Schriftsteller wird. Mit über sechzig Jahren rekapituliert dieser sein Leben, gefangen in einer Sinnsuche zwischen Träumen und Realität. In dieser schmerzvoll-heiteren Selbstfindung der Hauptfigur setzt Irving sich letztlich selbst in Szene: Er lässt den Protagonisten die Geschichte schreiben und beackert durch die Empfindungen Juan Diegos alle Unzulänglichkeiten einer alternden Autorenschaft. In „Straße der Wunder“ kombiniert John Irving altbekannte Themen wie Verlust und Gewalt mit der Frage nach dem Glauben, der Kirche und der Menschwerdung unter schlechtesten Bedingungen. Treu bleibt er auch seinen Vorbildern Charles Dickens und Günter Grass: so ist Straße der Wunder opulent, voll grotesken Humors und wütendem Realismus. Im Thalia stellt Irving seinen neuen Roman jetzt vor. Es gibt noch wenige Restkarten. (RB)
Thalia Thater
Alstertor
25.5., 20 Uhr
Ticket: 25 Euro
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