Manche Menschen sind fast zu perfekt. Jane Goodall zum Beispiel. 1960 vom Paläoanthropologen Louis Leakey zur Beobachtung von Schimpansen in den afrikanischen Nationalpark Gombe geschickt, revolutionierte sie mit ihren Beobachtungen die Wissenschaft. Obwohl sie als einfache Sekretärin nie studiert hatte. Eine traumhafte Story. Und so kommt nach „Jane’s Journey“ (2010) erneut eine Doku über die berühmteste Verhaltensforscherin und Umweltaktivstin ins Kino: „Jane“.
Sogar auf den Shortlist für den Oscar platziert, hinterlässt der Film gleichwohl einen zwiespältigen Eindruck. Lehrreich ist er, doch von allem ist zu viel da. Das bislang unveröffentlichte 16mm-Bildmaterial aus den Archiven des „National Geographic“ zeigt Gombe fast ausnahmslos als idyllisches Paradies. Goodall macht so gut wie immer alles richtig. Dunkle Seiten Fehlanzeige. Am nervigsten: die penetrant ans Großartige gemahnende, in Dauerschleife dahindudelnde Filmmusik von Philip Glass. Weniger Heldinnenverehrung wäre mehr gewesen.
/ Mirko Schneider / Foto: mindjazz pictures
Abaton
30.3.18, 11 Uhr
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