Der Geigerzähler spratzelt vor sich hin. Fast 23 Mikrosievert pro Stunde misst er im schwarzen Straßenstaub. Eine unheimliche Stille hängt über der Landschaft, Vögel gibt es hier schon lange nicht mehr. Aber Menschen. Obwohl die radioaktive Wolke nach der dreifachen Kernschmelze in Fukushima die Umgebung verseucht hat, leben Zehntausende in der Todeszone. Weil sie ihre Heimat nicht verlassen wollen. Oder es nicht können, ohne ihre Existenzgrundlage zu verlieren.
Vier Jahre lang, von 2012 bis 2016, hat Filmemacher Thorsten Trimpop einige dieser Menschen begleitet. Nicht alle scheinen sich der unsichtbaren, tödlichen Gefahr wirklich bewusst; doch eint sie die Trauer um das verlorene Leben, die Angst und die Hoffnungslosigkeit, die uns Trimpop in teils drastischen, schmerzvollen Bildern zeigt. Auch wenn es so manche Längen gibt und einige der Szenen (zu) gestellt wirken, ist dies ein Film, der nachhallt und jede Menge Denk- und Diskussionsstoff zu einem Thema bietet, das nur sieben Jahre nach einem SuperGAU viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist.
/ MAS
Abaton
8.3.18, 20 Uhr
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