Hagen Rether lässt Strippenzieher, Strohmänner und Sündenböcke aufziehen. Den so genannten gesellschaftlichen Konsens stellt er vom Kopf auf die Füße und die Systemfragen gleich im Paket: Von der Religions„freiheit“ über das Wirtschafts-wachstum bis zur staatlichen „Lizenz zum Töten“ kommt alles auf den Tisch. Der Kabarettist entlarvt manchen Volkszorn samt seiner auf „Die da oben“ zielenden Empörungsrhetorik als Untertanentum – den Unwillen, unsere eigenen, fatalen Gewohnheiten zu überwinden. Kabarett verändert nichts?
Liebe, so der seit Jahren konstante Titel des ständig mutierenden Programms, kommt darin nicht vor, zumindest nicht in Form von Herzen, die zueinander finden – und romantisch kommt allenfalls einmal die Musik des vielseitigen Pianisten daher. Was aber in seinem Plädoyer für das Mitgefühl sichtbar wird, ist die Menschenliebe eines Kabarettisten, der an Aufklärung und an die Möglichkeit zur Umkehr noch am Abgrund glaubt. Sarkastisch, zynisch, schwarzhumorig und verdammt schlau. / Fotograf Thomas Kölsch
8.5.17, 19.30 Uhr
Restkarten unter T 47 11 06 66. Weiterer Termin: 26. Oktober 2017 um 19.30 Uhr in der Laeiszhalle
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08. Mai 2017
17:35