26.04. | Filmseminar in der Uni „Wag The Dog“. Das Motto lautet: International solidarisch – Schluss mit Austerität!

Infos zum Event:

Im Rahmen der Kampagne „International solidarisch – Schluss mit Austerität!“ veranstalten wir regelmäßig ein „Filmseminar gegen Austerität“ in den Hörsälen rund um den Philturm der Uni Hamburg. Mit Filmen rund um das Thema Austerität vs. Solidarität wollen wir die internationale, kulturelle und historische Bedeutung des Bruchs mit dem Neoliberalismus reflektieren – im Sommer auch wieder als Freiluftkino.

Bei der nächsten Vorstellung am Mittwoch, den 26. April 2023, ab 20 Uhr im Anna-Siemsen-Hörsaal (Von-Melle-Park 😎 schauen und diskutieren wir zusammen den Film „Wag the Dog“ von Barry Levinson aus dem Jahr 1997. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ruAqul1jPlw
Wir beginnen mit einer kurzen Einführung in den Film und im Anschluss wird es wieder Gelegenheit zur Diskussion geben.

—–Näheres zum Film—–
Stell Dir vor, es ist kein Krieg, und alle bekämpfen die soziale Ungerechtigkeit im eigenen Land! Die Verschleierung sozialer Missstände und interner Krisen ist (neben ökonomischen und geopolitischen Expansionsbestrebungen) einer der wesentlichen Gründe, warum Regierungen immer wieder Kriege heraufbeschwören, provozieren, anzetteln und nur ungern beenden. Entscheidende Bedeutung kommt dabei Medien und Unterhaltungsindustrie zu – insofern sie nicht aufklären, objektiv berichten und unabhängige Meinungsbildung fördern, sondern Meinungen gewichten, Stimmungen erzeugen, Mutmaßungen verbreiten und Aufmerksamkeit lenken.

Traurige Meisterschaft in dieser Disziplin erlangte in jüngerer Vergangenheit zweifellos die nach 1990 selbsterklärtermaßen „einzig verbliebene Weltmacht“ USA. Im „Land der Freiheit“, mit der weltweit größten Differenz in der Lebenserwartung zwischen Arm und Reich, mit dem höchsten Anteil von Inhaftierten gemessen an der Gesamtbevölkerung, und mit mehr als 100.000 Drogentoten pro Jahr, wurde schon der Erste Golfkrieg gegen den Irak (1991) als wohlkonzertiertes Medienspektakel inszeniert. Seither verging kein Tag, an dem US-Truppen nicht in irgendeinem Land der Erde zu Kampfzwecken eingesetzt waren.

Dieser Umstand bildete den Hintergrund für Larry Beinharts Roman „American Hero“. Aus dessen Stoff entstand 1997 die bahnbrechende, schauspielerisch hochkarätig besetzte Medien- und Antikriegssatire „Wag the Dog – wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“. Nur einen Monat nach ihrer Veröffentlichung wurde die filmische Überspitzung bereits von der Realität überholt: im Verlauf der skandalträchtigen Lewinsky-Affäre ließ der beschuldigte US-Präsident Clinton mehrfach vermeintliche Stellungen von Al-Qaida-Terroristen im Sudan, in Afghanistan und im Irak bombardieren.

Die fiktionale Handlung nimmt ihren Ausgangspunkt im sexuellen Übergriff eines amtierenden US-Präsidenten gegenüber einer Minderjährigen, die mit einer Schulgruppe das Weiße Haus besucht hat. Da die in wenigen Tagen anstehende Wiederwahl durch den drohenden Skandal gefährdet erscheint, beauftragt die Wahlkampfleiterin (Anne Heche) einen Spin Doctor (Robert DeNiro) damit, eine PR-Strategie zugunsten des Präsidenten zu entwickeln. Mit allen Vollmachten ausgestattet und in den Winkelzügen der medialen Aufmerksamkeitsökonomie bestens bewandert, beginnt dieser mithilfe eines Hollywood-Starproduzenten (Dustin Hoffman), einen Krieg zu inszenieren, der die Öffentlichkeit so beschäftigen soll, dass die Verfehlung des Präsidenten in den Hintergrund gerät. Dafür werden nach und nach alle Register der Meinungsmanipulation gezogen: ein Feindesland wird auserkoren, das finster wirkt, unbekannt ist und unbedeutend erscheint (Albanien), ein Bedrohungsnarrativ geschaffen (Nuklearterroristen, die in die USA wollen), dementierte Falschmeldungen gestreut (über den Nicht-Einsatz neuartiger US-Waffentechnik, die nicht existiert), emotionale Bilder aufwändig inszeniert (von flüchtenden Albanerinnen) und ein eigener Soundtrack für die fingierte Kriegsberichterstattung produziert. Als die „wahrheitsliebende“, vom Gegenkandidaten finanzierte CIA droht, die Kriegslüge auffliegen zu lassen, wird sogar noch eine herzzerreißende Heldengeschichte mit Rettung in letzter Sekunde kreiert, die sich in eine hochprofitable Werbekampagne auswächst und letztlich in einem pompösen Staatsbegräbnis für einen verurteilten Mehrfachstraftäter gipfelt.

Am Ende dieses schonungslos-komischen Parforce-Ritts der Aufklärung dürften alle Unklarheiten über die Mechanismen organisierter Zustimmungsheische für den Krieg und die vielgepriesenen Freiheiten westlicher Prägung beseitigt sein.

So lässt sich vorwärtsweisend konstatieren: Wer lacht, hat keine Angst vor dem Teufel. Wer Illusionen hinterfragt, kommt der Wahrheit näher.

Frieden erfordert die engagierte, vernunftgeleitete Überwindung systemischer Trugbilder. Der unverstellte Blick eröffnet die Einsicht in die Notwendigkeit zur Schaffung global menschenwürdiger Lebensbedingungen. Das eint Milliarden Unseresgleichen, entgegen den dauerhaft gegenteiligen Behauptungen einiger Weniger.

Darum: Brot, Frieden, Würde – jetzt! International solidarisch: Schluss mit Austerität.

„Gewisse Menschen mag man die ganze Zeit belügen können. Man mag sogar für eine gewisse Zeit alle Menschen belügen können. Aber man kann nicht alle Menschen die ganze Zeit lang belügen.“
Jacques Abbadie (fälschlich oft Abraham Lincoln zugeschrieben), „Von der Wahrheit der christlichen Religion“, 1684.

Näheres zur Kampagne könnt ihr online auf der Kampagnen-Seite (www.schluss-mit-austeritaet.de) erfahren, den Flyer für die Anti-Austerity-Filmseminar-Reihe und weitere Termine gibt es unter http://www.schluss-mit-austeritaet.de/film-seminar-gegen….

Wir zeigen im Rhythmus von zwei Wochen einen Film; die Mittwoche an denen kein Film gezeigt wird, werden für die Anti-Austerity-Aktiventreffen genutzt, bei denen wir uns zur Weiterentwicklung der Kampagne, der Gewinnung neuer Bündnispartner und der Planung von weiteren Aktivitäten austauschen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Mail: kontakt@schluss-mit-austeritaet.de
Facebook: www.facebook.com/ISSMA2018
Twitter: https://twitter.com/issmakampagne
Instagram: https://www.instagram.com/issma_antiausterity

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