Das Morgenland in Barmbek serviert türkische, arabische und persische Köstlichkeiten zu amerikanischen Popsongs in türkischer Interpretation
Unauffällig in einer Seitenstraße am Barmbeker Bahnhof versteckt sich seit rund einem Jahr das Morgenland: Die neue Adresse für hausgemachte orientalische Köstlichkeiten wie Lahmacun, Pide und duftende Reisgerichte. Wir werden sehr herzlich empfangen. Anfangs fühlen wir uns wie in einer Dönerbude: Bestellt wird am Glastresen, statt der Speisekarte gibt es eine übersichtliche Tafel, Softgetränke nimmt man sich aus dem Kühlschrank.
Im Gastraum verschwindet dieser Eindruck. Wir nehmen Platz in gemütlichen Sesseln an der Fensterfront. Die Rotklinkerwände sind reichlich mit Bildern geschmückt, die orientalische Teezeremonien, Wasserträgerinnen und ein Panorama von Istanbul zeigen. Der gutgelaunte, leicht gehetzte Kellner bringt uns prompt die Vorspeise. Die Mezze, die man sich selbst zusammenstellen kann, kommen in vier Schälchen, schmecken frisch und sind wahnsinnig aromatisch: gegrillte Zucchini, Spinat, weiße, mild gewürzte Kichererbsen und Tomaten-Nuss-Aufstrich (6,50 Euro). Dazu wird öliges Kräuterbrot gereicht. Wir sind jetzt schon satt, aber es ist zu spät, unsere Bestellung zu überdenken.
Als Nächstes kommt Kumpir Tunis auf den Tisch: eine buttrige Folienkartoffel gefüllt mit Käse, Karotten, Eisbergsalat und Avocado (5,50 Euro). Das Hähnchenbrustfilet mit Granatapfelsauce und Safranreis (8,50 Euro) ist zart und schmeckt hausgemacht. Die Hängeleuchten aus Mosaikglas sorgen für schummriges Licht und im Hintergrund dudeln amerikanische Popsongs in türkischer Interpretation. Wir sind satt und wollen gar nicht mehr weg, also bestellen wir noch ein Glas Tee. Erst beim Hinausgehen bemerken wir, dass hier auch Wein angeboten wird, die Weintafel steht neben dem Tresen.
Text: Natalia Sadovnik
Morgenland
Pestalozzistraße 19 (Barmbek)
Telefon 64 56 83 40
Mo-Fr ab 11.30 Uhr, Sa–So ab 13 Uhr (Küche Mo-So bis 21.30 Uhr)
