Zeit zum Luft holen, Abhängen und Runterkommen. Am besten bei einem kühlen Pils in einer lauschigen Bar. Wir zeigen darum unsere liebsten Kellerkneipen. #3 Kleinraumdisko.
Auf die Frage, ob es in Hamburg die perfekte Bar gibt, kann ich nur heftig mit dem Kopf nicken. Die Kleinraumdisko – meine Rettungsinsel vom Massentourismus in der Schanze. Nur ein paar Stufen von der Feldstraße abwärts, stolpert man durch die Tür, direkt an den Tresen. Und sofort, eingelullt in rotes Licht und Kerzenschein, setzt der Entspannungsprozess ein. Charmant- gemütlich sind die vielen Sitzecken mit lässigen Ledersofas und Cocktailtischen unter stilvollen Hängelampen, alles Originale aus den 70er Jahren. On top: die außergewöhnliche und gute Musik. „Subkulturell geprägte Untergrund- musik“, wie der Betreiber Jörn sie nennt, Stichwort: Nick Cave.
Wenn er hinter dem Tresen steht, braucht es Glück oder Geduld, um einen der wenigen Thekenplätze zu erwischen. Doch es lohnt sich, denn während er die Gläser füllt, lässt er sich ein bisschen von seinem unglaublichen Wissen über Gin und Whiskey entlocken, auch wenn beides manchmal dafür sorgt, dass das ein oder andere Detail nicht hängenbleibt. Jeder Abend kann anders sein: Mit dem Kopf auf der Theke (der Doppelwacholder ist eine Wucht), verliebt in der Knutschecke (eine in die Wand eingelassene Zweier-Couch) oder mit Freunden einfach nur die Zeit genießen – hier ist der perfekte Ort, um Erinnerungen zu schaffen.
Kneipengründungsjahr: 2007
Fassbiere: Keine
Musikstil: Subkulturell geprägte Untergrundmusik
Rauchen: Ja
Besonderheit: Sehr coole Einrichtung im 70er Style und fast alles Orginalteile, kein Retro-Schrott
Text: Hedda Bültmann
Foto: Michael Kohls
Neuer Kamp 17 (St. Pauli), Telefon 18 20 15 09, Di-Do 20–2, Fr-Sa 2–4 Uhr; www.facebook.com/meine.kleinraumdisko
Dieser Text ist ein Auszug aus SZENE HAMBURG, Januar 2018. Das Magazin ist seit dem 22. Dezember 2017 im Handel und zeitlos in unserem Online Shop oder als ePaper erhältlich!