

SZENE HAMBURG: Faber, wer über „Nutten“, „Ficken“ und das „Brüstebeinearschgesicht“ singt, scheint freizügige Lyrik zu lieben. Hast du in dieser Hinsicht auch schreiberische Ideale?
Faber: Ideale eher nicht. Ich habe viel Rapmusik gehört, als ich die Songs fürs Album geschrieben habe, würde aber keine lyrischen Vorbilder nennen können.
Dafür Feindbilder? Vielleicht die Silbermonds und Julis der Musikwelt?
Feindbilder sind für mich eher Frei.Wild und die Böhsen Onkelz. Silbermond und Juli langweilen mich einfach nur.

Schöne, bunte Faber-Welt
Musikalisch sozialisiert wurdest du mit sizilianischen Volksliedern ebenso wie mit französischem Chanson und Polka. Eine Empfehlung aus jedem Bereich, bitte!
Es ist zwar kein Volkslied, kommt aber aus Sizilien und ist wunderschön: „Vattinni“ von Roberta Prestigiacomo. Aus dem französischen Chanson mag ich „Avec le temps“ von Leo Ferre. Und „Caje Sukarije“ von Esma Redžepova ist ein geiles Polka-Stück.
Die drei Stilrichtungen kommen in deinem Song „Alles Gute“ zusammen. „Wenn du dann am Boden bist, weißt du, wo du hingehörst“, heißt es darin. Eine selbst erprobte Lebensweisheit?
Für mich ist es schwierig, darüber zu sprechen, weil ich selbst nicht genau weiß, was es heißt, „am Boden“ zu sein. Aber ich stelle es mir als ein sehr starkes Gefühl vor, das tiefe Trauer und extremes Glück vereint. Das muss nicht das Schlechteste sein.
Das Album „Sei ein Faber im Wind“ ist erschienen am 7. Juli 2017 (Vertigo/Universal). Live könnt ihr ihn auf dem Reeperbahnfestival am 20. September erleben.
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